Vor der Münchner Feldherrnhalle, wo vor genau 100 Jahren der Putschversuch Adolf Hitlers und seiner rund 2.000 Gefolgsleute - viele von ihnen bewaffnet - niedergeschlagen wurde, stehen an diesem 9. November 2023 nach Polizeiangaben bis zu 700 Menschen. Auf ihren Schildern steht "Wehret den Anfängen" oder "Nie wieder!".
Veranstalter: Odeonsplatz nicht den Rechten überlassen
Kein Platz für Hass, Hetze und Antisemitismus – das ist die Botschaft an diesem Abend. Die Stimmung: ruhig und friedlich. "Wir werden diesen Tag und den Odeonsplatz den Rechten nicht als Bühne überlassen", teilten die Veranstalter bereits im Vorfeld mit. Aufgerufen zu der Kundgebung hatten der Verein "München ist bunt!", der Kreisjugendring München-Stadt, Verdi, der DGB München, der Bund Naturschutz und die StadtschülerInnenvertretung München.
Ex-Oberbürgermeister Ude warnt vor Rechtsextremismus
"Es macht mich jeden Tag traurig, die Nachrichten zu lesen", sagt eine junge Demonstrantin. Viele ihrer Freunde trauten sich schon gar nicht mehr, regelmäßig die Nachrichten zu schauen, erzählt sie. Es gebe einen Rechtsruck in der Gesellschaft, erklärt einer der Demonstranten. "Dass gewisse Dinge wieder gesagt werden, die ein No-Go waren, macht mir echte Sorgen."
Der frühere Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) warnte in seiner Rede vor einem Wiedererstarken rechtsextremer Tendenzen. Hitlers Bewegung sei deshalb unüberwindlich geworden, weil die demokratischen Kräfte versagt hätten, so Ude. Man müsse sich deshalb zur richtigen Zeit engagieren – und nicht hinterher klagen. Das sei die Lektion aus der Geschichte.
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