Nach Angaben der Klimaaktivisten zelten derzeit rund 900 Menschen im "Mobilitätswende Camp".
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900 Klimaaktivisten gegen IAA im Münchner "Mobilitätswende Camp"

900 Klimaaktivisten gegen IAA im Münchner "Mobilitätswende Camp"

Nach Angaben von Klimaaktivisten zelten derzeit rund 900 Menschen im "Mobilitätswende Camp" im Luitpoldpark. Ihr Ziel: Sich vernetzen, diskutieren und Aktionen planen. Bis Samstag erwarten die Organisatoren bis zu 1.500 Camp-Teilnehmende in München.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Das "Mobilitätswende Camp" der IAA-Gegner in München findet regen Zulauf. Schon zwei Mal hätte die Campfläche erweitert werden müssen, so eine Sprecherin des Camps am Freitag. Mira Klein von der Gruppe "SmashIAA" ist schon seit Dienstag vor Ort, um sich mit anderen Klimaaktivisten zu vernetzen und Workshops zu besuchen. Als Beispiel nennt sie Veranstaltungen zu "Lehren aus Lützerath", "IT-Sicherheit für Aktivistinnen und Aktivisten" oder die Diskussionen mit Beschäftigten bei Daimler-Benz oder dem Münchner Verkehrsverbund.

Autofreie Innenstädte und kostenlosen ÖPNV

Die Aktivistinnen und Aktivisten, die sich als "Teil der globalen Klimagerechtigkeitsbewegung" verstehen, fordern unter anderem, die Automobilmesse abzuschaffen. "Das Propaganda-Event des Autokapitals zu verhindern, möglichst gemeinsam mit den Beschäftigten", nennt Mira Klein als Anliegen der Bewegung. Außerdem fordern die Aktivistinnen unter dem Motto "ÖPNV für lau statt Greenwashing-Schau", dass Innenstädte autofrei gestaltet und der öffentliche Nahverkehr kostenlos angeboten wird.

Letzte Generation nicht Teil des Camps

Die Gruppe der "Letzten Generation" ist nicht offiziell Teil des Camps. Es gebe unterschiedliche Auffassungen, was Protestmittel und Ziele angehe. Mira Klein von "SmashIAA" betont, dass unterschiedliche Aktionsformen zwar wichtig für ihr Anliegen wären – dass ihr die Forderungen der "Letzten Generation", beispielsweise ein Tempolimit oder das 9-Euro-Ticket, allerdings nicht weit genug gehen würden. "Das ist zu viel Reform und zu wenig Systemkritik", sagt sie. Außerdem träfen die Aktionen die Falschen, etwa Menschen auf dem Weg zur Arbeit.

Das Camp, das bei der letzten IAA in München auf der Theresienwiese stattfand, wurde von der Stadt genehmigt. Sowohl die Polizei als auch das Kreisverwaltungsreferat haben den Aufbau kontrolliert und "abgenommen". Eine Sprecherin des Camps sprach von einer guten Zusammenarbeit mit dem KVR, kritisierte jedoch wiederholt "massiv Polizeikontrollen" rund um das Camp. Die Polizei München erklärte auf BR24-Anfrage am Freitagnachmittag, dass das Protestcamp "bislang ohne wesentliche Störungen" verlief. Personenkontrollen würden zu ihrem Einsatzkonzept gehören, mit dem Ziel, "Blockaden und sonstige strafbare Aktionsformen zu verhindern".

Proteste auch in Niederbayern

Für die kommende Woche haben verschiedene Gruppen zu einer Pressekonferenz in den Luitpold-Park eingeladen, darunter die Gruppierung "Sand im Getriebe". Deren Mitglieder waren am Freitag auch außerhalb Münchens aktiv und hatten im niederbayerischen Dingolfing protestiert. Am Nachmittag hatten laut Polizei rund 50 Personen das Tor 4 des BMW-Werks dort blockiert. Nach eigenen Angaben versuchten die Aktivisten damit, die Abläufe der Produktion zu stören. Einschränkungen gab es laut Polizei nicht, die Aktion sei friedlich abgelaufen.

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