Das neue Logo des Oktoberfests ist auf einem Lebkuchenherz zu sehen.
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Am 17. September beginnt das Oktoberfest in München.

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Affenpocken und Wiesn: Mediziner sehen keine erhöhte Gefahr

Affenpocken und Wiesn: Mediziner sehen keine erhöhte Gefahr

Corona – und jetzt auch noch die Affenpocken. In die Vorfreude auf das Oktoberfest, das am 17. September in München beginnt, mischt sich bei manchen die Sorge vor einer Ansteckung. Doch Mediziner sehen die Gefahren im Hinblick auf die Wiesn woanders.

München rüstet sich für das erste Oktoberfest nach zwei abgesagten Corona-Jahren – und gerade jetzt breitet sich eine neue Krankheit weltweit aus: Der Ausbruch der Affenpocken wurde inzwischen von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Notlage von internationaler Tragweite eingestuft. Die Krankheit wird bei nahem Körperkontakt übertragen – und in der Enge der Wiesn-Zelte kommt man sich schnell mal näher. Dennoch sehen Mediziner keinen Grund zu Panik.

Eher Erkältung, Grippe oder Corona

"Ein Wiesn-Besucher, der dort nicht Sexualkontakt sucht und hat, wird keine Angst vor Affenpocken haben müssen", sagt der Mediziner Johannes Bogner, Leiter der Sektion Klinische Infektiologie am LMU-Klinikum der Universität München. Sehr viel wahrscheinlicher sei auf dem Oktoberfest eine Infektion mit einer Atemwegserkrankung – einer Erkältung, einer Grippe oder Corona, heißt es bei den Experten.

Infektiologe Spinner: Braucht "sehr engen Körperkontakt"

"Bezüglich der Affenpocken ist eine Übertragungsgefahr auf der Wiesn eher gering, weil es sehr engen Körperkontakt, insbesondere zu infizierten Hautläsionen für die Infektion braucht", sagt auch der Münchner Infektiologe Christoph Spinner. "Eine Infektion kann zwar prinzipiell nicht ausgeschlossen werden, scheint mir derzeit aber eher theoretisch. Die überwiegende Mehrheit aller Infektionen tritt derzeit nach sexueller Übertragung auf."

Hygieniker der RoMed Kliniken im Raum Rosenheim verweisen ebenfalls darauf, dass Affenpocken von Mensch zu Mensch nur bei engem Kontakt übertragen werden. Große Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen könnten aber ein günstiges Umfeld dafür darstellen. Studien zufolge haben sich 95 Prozent der Erkrankten bei sexuellen Aktivitäten angesteckt. In Deutschland wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) vor wenigen Tagen erstmals mehr als 3.000 Erkrankte gemeldet, ganz überwiegend Männer.

Keine Übertragung durch Aerosole wie bei Corona

Vor allem die typischen Hautläsionen enthalten hohe Viruskonzentrationen. Diese Hautveränderungen durchlaufen laut RKI die Stadien vom Fleck bis zur Pustel, verkrusten letztlich und fallen ab. Infektionen sind wohl auch durch Speichel, große Tröpfchen und Sperma möglich. Anders als das Coronavirus wird der Erreger nicht durch Aerosole beim Atmen oder Husten übertragen. Die Inkubationszeit beträgt meist 5 bis 21 Tage. Es gibt Impfstoffe, die allerdings aktuell in vielen Ländern knapp sind. Auch wirksame Medikamente sind zugelassen, aber gerade kaum verfügbar.

Mehr Wiesn-Patienten und -Notfälle wegen anderer Gründe

Die Münchner Kliniken bereiten sich derzeit jenseits von Corona auf steigende Patientenzahlen und Notfälle während der Wiesn vor. Das Innenstadt-Klinikum der LMU ist 800 Meter vom Festplatz entfernt. "Seit dem Wiesn-Attentat ist es immer so, dass die Zufahrtswege extra Parkverbotszonen bekommen, damit die Rettungswagen durchkommen", berichtet Bogner. Viele kämen mit Verletzungen durch Scherben von Maßkrügen oder durch stumpfe Schläge.

Gelegentlich kommt es auf der Wiesn zu Handgreiflichkeiten und Schlägereien. Alkoholräusche würden hingegen meist auf dem Volksfest behandelt, von Helfern der Sanitätswache oder schlicht durch Ausschlafen hinter den Zelten.

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