Die Betreiberfirma des Kernkraftwerks Isar 2 in Essenbach bei Landshut, die PreussenElektra GmbH, plant weiter mit dem beschlossenen Atomausstieg zum Ende des Jahres 2022. Das teilte PreussenElektra am Montag auf Nachfrage des BR mit: "Der in Deutschland beschlossene Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie wurde ja schon 2010 gesetzlich verankert. Daher bereiten wir uns schon seit Jahren sowohl technisch als auch organisatorisch auf die Stilllegung unserer Anlagen vor. Dies hat zur Folge, dass wir nicht mehr über Brennelemente verfügen, die wir für einen Weiterbetrieb von Isar 2 bräuchten." Auch das erforderliche Personal, das zum Betrieb der Anlagen notwendig wäre, stehe nach der Abschaltung nicht mehr im ausreichenden Maße für einen Leistungsbetrieb bereit.
Keine Hilfe für den kommenden Winter
Zuvor hatte am Sonntag Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90 / Die Grünen) in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" erklärt, die Prüfung der Laufzeitverlängerungen zähle zur Prüfungsaufgabe seines Ministeriums. Kurzfristig ließe sich diese aber nicht umsetzen: "Wie es die drei großen Betreiber von Atomkraftwerken, die wir noch haben, gestern öffentlich gemacht haben, würde uns das für den kommenden Winter nicht helfen", erklärte Habeck.
Vorbereitungen zu weit fortgeschritten
Die Vorbereitungen für die Abschaltung seien schon so weit fortgeschritten, dass die Atomkraftwerke nur unter höchsten Sicherheitsbedenken und mit möglicherweise noch nicht zugesicherten Brennstoffzulieferungen weiterbetrieben werden könnten. Die Frage sei jedoch relevant, er selbst würde sie auch nicht "ideologisch abwehren", so der Bundeswirtschaftsminister. Insgesamt gibt es deutschlandweit noch drei aktive Kernkraftwerke. Neben Isar 2 sind das die Kraftwerke Emsland und Neckarwestheim.
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