Die Tierrechtsorganisation PETA hat wegen des verunfallten Tiertransporters, bei dem in Iphofen 14 Schweine starben, nun Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Würzburg erstattet. Das bestätigte eine Sprecherin von PETA gegenüber BR24. Der Staatsanwaltschaft liegt die Anzeige wegen quälerischer Tiermisshandlung vor. Sie werde derzeit geprüft.
Laut PETA liege der Verdacht nahe, dass der Lkw nicht ordnungsgemäß gewartet worden sei. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei könnte eine defekte Radachsaufhängung am Sattelanhänger des Tiertransporters die Ursache für den Unfall gewesen sein.
Der Vorwurf: Verdacht auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz
PETA habe deswegen gegen die Verantwortlichen Anzeige erstattet, unter anderem wegen Verdacht des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und gegen die Tierschutztransportverordnung. Auch grobe Fahrlässigkeit und billigender Vorsatz gehören zu den Vorwürfen, die die Organisation gegen den Fahrer und somit das Transportunternehmen erhebt.
Ob das Unternehmen einen Fehler begangen hat ist noch unklar
Die Anzeige richtete das Unternehmen gegen Unbekannt. Die Polizei wisse aber, um welches Unternehmen es sich handelt, wie die Staatsanwaltschaft BR24 bestätigte. Jedoch sei laut Angaben der Polizei völlig unklar, ob sich das Unternehmen wirklich strafbar gemacht hat. In einer Mitteilung hatte die Polizei zunächst von einem "technischen Defekt" als Unfallursache gesprochen.
Jede Woche eine Anzeige gegen verunfallte Tiertransporte
Laut Meinung der Tierschützer bliebe der verantwortungslose Umgang beim Transport von Tieren viel zu oft ungestraft. Daher zeige die Organisation Unfälle, bei denen Tiere ums Leben können, mittlerweile systematisch an. "So etwas kommt mittlerweile jede Woche einmal vor", so die Sprecherin. Verurteilt worden sei noch niemand. Weil das Tierschutzrecht in der Gesellschaft noch immer eine zu geringe Rolle einnehme, kämpfe PETA hier für einen Systemwechsel.
Ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten gefordert
Für Tiere seien diese Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden, erklärt die landesweit größte Tierschutzorganisation. Sie litten unter Hunger und Durst und seien erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Auch das Verletzungsrisiko in den vollbelegten Transportern sei enorm. Immer wieder ereigneten sich tödliche Unfälle, so PETA. Die Tierrechtsorganisation fordert ein ausnahmsloses Verbot von kommerziellen Tiertransporten.
"Hier ist Bayern": Der neue BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!