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Apotheken vor Ort: App-Wirrwarr für Patienten

Apotheken vor Ort: App-Wirrwarr für Patienten

Die Online-Konkurrenz lockt mit Rezept-Apps – jetzt ziehen auch Apotheken vor Ort nach. An sich ein guter Service. Doch wer bei mehreren Apotheken Kunde ist, braucht mehrere Apps.

Über dieses Thema berichtet: Stadt Land Leute am .

Während Schauspieler und Moderatoren kräftig Werbung für die niederländischen Online-Apotheken machen, ziehen langsam die ersten Vor-Ort-Apotheken nach. Rezeptbestellungen per App. Da es aber viele Apps gibt, herrscht eher Verwirrung bei Verbrauchern.

Immer mehr Anbieter gehen an den Start

Die Einlösung von E-Rezepten kann für Kunden so leicht sein, meint die Werbung: App herunterladen, Gesundheitskarte mit dem E-Rezept einscannen und schon läuft die Sache. Zumindest bei den Versandapotheken, denn die dürfen schon länger ihre App für das Einlösen von Rezepten anbieten. CardLink-Verfahren heißt das in der Fachsprache. Das ermöglicht, dass der Chip auf der Gesundheitskarte ausgelesen werden kann. Nötig ist dazu ein NFC-fähiges Smartphone. Das Handy ersetzt dann das Kartenlesegerät in der Apotheke und die App kann genutzt werden.

Redcare, der Mutterkonzern von Shop-Apotheke, verzeichnete in den letzten neun Monaten nach eigenen Angaben bundesweit einen Anstieg um 1,1 Millionen Kunden. Sie darf schon länger das Bestellen per App anbieten. Jetzt ist der Service auch den Vor-Ort-Apotheken erlaubt.

Vor-Ort-Apotheken konkurrieren mit Onlineanbietern

Ende Juli kam als eine der ersten Apps gesund.de auf dem Markt. Es folgten iA.de, meine-Apotheke, apotheken.de, ApothekenApp, das-e-rezept.de oder auch ApoGuide. Ein Wirrwarr für Verbraucher.

Die Vor-Ort-Apotheken müssen aber mit der Konkurrenz der Versandapotheken mithalten. "Man muss halt in der heutigen Zeit auch gucken, dass man up to date bleibt und alle möglichen Kanäle anbietet. Die Apotheken verändern sich, die Welt verändert sich und wir gehen da mit", meint Helmut Fösel von der easy-Apotheke in Strullendorf im Landkreis Bamberg. Doch die vielen Apps sind für Kunden verwirrend, zudem lassen Apotheken zum Teil auch noch eigene Apps entwickeln. Hat der Patient nicht nur eine Stammapotheke, kann ihm passieren, ständig neue Apps herunterladen zu müssen.

Probleme beim Einlesen der Karte

Ganz unkompliziert ist die Einrichtung der App in keinem Fall, denn es müssen datenschutzrelevante Angaben getätigt werden. Dazu sind doppelte Absicherungen nötig. Und auch das Einlesen der Karte funktioniert nicht immer reibungslos. Manchmal muss sie ganz dicht an die Kamera des Smartphones gelegt werden, manchmal dauert es sehr lange bis der Chip in die App eingelesen wird.

Apotheken-App – Vorteile für Kunden

Durch die jeweilige App kann jeder erkennen, ob sein E-Rezept bereits vom Arzt freigeschaltet wurde, denn das kann ein paar Stunden dauern. Das Medikament kann dann bei einer ausgewählten Apotheke vor Ort bestellt werden. Es ist auch ersichtlich, ob das Präparat sofort lieferbar ist oder bestellt werden muss. Das erspart den Kunden doppelte Wege und Zeit. Ein Lieferservice ist bei den meisten Apps im Angebot. Einige Anwendungen bietet zudem weitere Serviceleistungen an, wie zum Beispiel eine Erinnerung an die Medikamenten-Einnahme, eine Suchfunktion für Sanitätshäuser oder einen Arztpraxisfinder mit Terminbuchungsfunktion.

Obwohl die Versandapotheken allabendlich ihre App bewerben, sind die Apotheker vor Ort zögerlich. Das hat Gründe, denn die Anbieter verlangen Geld pro Transaktion und monatliche Grundgebühren.

Nach einer Umfrage der Deutschen Apotheker Zeitung unter rund 750 Apotheken gab die Mehrheit an, die CardLink-Lösung bereits im Einsatz zu haben. In lediglich 17,4 Prozent der Apotheken werden jedoch schon mehrere Rezepte am Tag via App eingelöst. Für den Verbraucher wäre ein weniger an Apps und bessere Werbung mehr.

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