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Apothekerverband: "Bedrohlicher" Medikamentenmangel

Apothekerverband: "Bedrohlicher" Medikamentenmangel

Der Deutsche Apothekerverband befürchtet Mängel bei der Versorgung mit Medikamenten. Verbandsvizepräsident Mathias Arnold spricht angesichts der beginnenden Erkältungssaison von einer bedrohlichen Lage. Und das Phänomen ist keineswegs neu.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Mit Blick auf die anstehende Erkältungssaison hat der Deutsche Apothekerverband vor einem Medikamentenmangel in Deutschland gewarnt. Die Lage sei "bedrohlich", sagte Verbandsvizepräsident Mathias Arnold den Zeitungen der Mediengruppe Bayern vom Dienstag. Vom Mangel betroffen sind demnach eine ganze Reihe von Medikamenten – von Schmerzmitteln über bestimmte Antibiotika bis hin zu Insulin. "Auch manche Impfstoffe sind nicht in Mengen verfügbar, wie wir sie brauchten", betonte Arnold. 

Kinder können nicht geimpft werden

Kritik übte Arnold in diesem Zusammenhang auch an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Dieser sage, dass alle Kinder geimpft werden sollten, allerdings sei in bestimmten Bereichen kein Impfstoff da. Die Apotheken würden sich daher mit entsprechenden Importprodukten aus Italien, Spanien oder Frankreich behelfen, sagte Arnold weiter. "Insgesamt sind wir sehr besorgt, dass die Lage noch schlimmer wird, wenn der Bedarf saisonbedingt durch eine größere Zunahme von Erkältungen und Krankheiten steigt."

Deutscher Markt für Hersteller nicht mehr attraktiv

Der Medikamentenmangel ist ein wiederkehrendes Phänomen. Im vorletzten Winter sorgte der Mangel an Fiebersäfte für Kinder für großes Aufsehen. Im letzten Winter gab es große Engpässe bei Antibiotika. Experten nennen als Grund dafür, dass gesetzliche Regelungen und Verträge in Deutschland so ausgelegt seien, dass Medikamente so preisgünstig wie möglich eingekauft werden könnten. Das solle das Gesundheitssystem entlasten. Damit aber sei der deutsche Markt für Hersteller nicht attraktiv.

Mit Informationen von AFP und KNA

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