Blick auf die Anklagebank im Augsburger Amtsgericht, auf der fünf junge Männer aufgereiht sitzen. Dahinter ihre Anwälte in schwarzen Roben.
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Acht junge Männer wurden im März 2024 vom Augsburger Amtsgericht verurteilt, nachdem sie einen 23-Jährigen brutal attackiert hatten.

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Attacke aus Liebeskummer – Jugendliche in Augsburg verurteilt

Attacke aus Liebeskummer – Jugendliche in Augsburg verurteilt

Eine Gruppe junger Männer, die in einer brutalen Attacke einen einzelnen Mann krankenhausreif prügeln – wegen dieser Tat wurden in Augsburg nun acht Männer verurteilt. Der Auslöser war offenbar die Lüge einer 17-jährigen Schülerin.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

"Das Ganze sei eskaliert, wie er es sich nicht vorstellen konnte." Diese Stellungnahme lässt einer der Angeklagten über seine Anwältin vor dem Jugendschöffengericht des Augsburger Amtsgerichts verlesen. Er sei entsetzt von sich selbst und es tue ihm sehr leid, was geschehen sei. Er ist nicht der Einzige, der sich vor Gericht entschuldigt. Alle acht Angeklagten hatten dem Opfer bereits ein freiwilliges Schmerzensgeld von bis zu 500 Euro zukommen lassen. Das Gericht verurteilte sie wegen gefährlicher Körperverletzung zu Jugendstrafen zwischen einem Jahr und vier Monaten und einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung. Alle acht müssen zudem eine Woche in Jugendarrest.

Mit Sturmhauben und Baseballschlägern angegriffen

Was war geschehen? Die acht jungen Männer zwischen 18 und 22 Jahren sollen mit Sturmhauben auf dem Kopf und mit Baseballschlägern, Schlagstöcken und einer Axt bewaffnet auf einen 23-jährigen Mann losgegangen sein. Tatort war das Außengelände des Gymnasiums in Mering. Auf einem Überwachungsvideo, das vor Gericht gezeigt wird, sind noch deutlich mehr Angreifer zu sehen – die Polizei konnte bislang nur die acht Angeklagten ermitteln.

Zuvor hatte der Hauptangeklagte den 23-Jährigen angeschrieben, weil er sich mit ihm treffen müsse. Weil ihm das komisch vorkam, habe er zwei Bekannte mitgenommen, berichtet der 23-Jährige vor Gericht. Die beiden wurden ebenfalls attackiert, einer von ihnen konnte flüchten. Die größte Aggression richtete sich aber gegen den 23-Jährigen: Minutenlang schlugen die Täter auf ihn ein, traten ihn noch, als er bereits am Boden saß und versuchte, seinen Kopf mit den Händen zu schützen.

Opfer leidet immer noch an den Folgen

Der junge Mann erlitt unter anderem ein Schädelhämatom und Prellungen. Seine Nase war angebrochen und er musste ambulant im Friedberger Krankenhaus behandelt werden. Sie könnten von Glück reden, dass nicht mehr passiert sei und das Opfer keine bleibenden Schäden erlitten habe, so Richterin Sandra Mayer in ihrem Urteil. Der 23-jährige Mann berichtet, dass er tagelang nicht habe essen können und eine Woche bei der Arbeit ausgefallen sei. Er leide immer noch unter den Folgen, sei in psychologischer Behandlung. "Fällt euch nix Besseres ein", fragt er die Angeklagten vor Gericht. "Wisst ihr, was ihr euren Familien damit antut?" Die Entschuldigung der acht Männer nimmt er an.

17-Jährige stiftete die Täter an

Mit auf der Anklagebank sitzt auch eine 17-jährige Schülerin. Sie soll den Hauptangeklagten dazu angestiftet haben, dem Opfer Schläge zu verpassen. Sie behauptet, er habe sie sexuell belästigt. Vor Gericht wird aber klar, dass das nicht stimmt. Vielmehr war die junge Frau enttäuscht von dem 23-Jährigen. Wie ihr Anwalt schildert, sei sie unglücklich in das Opfer verliebt gewesen. Als der Mann den Kontakt mit ihr abgebrochen habe, sei für sie eine Welt zusammengebrochen. Daraufhin habe sie sich an einen der Angeklagten gewandt. Das Gericht verurteilt die Schülerin zu fünf Gesprächsstunden beim Hilfsverein "Die Brücke". Außerdem muss sie 40 Sozialstunden ableisten.

Richterin: "Wer solche Gewalt einsetzt, sitzt dann erst mal"

Richterin Sandra Mayer wird in ihrer Urteilsverkündung deutlich. Die Verteidiger der jungen Männer hatten ein Anti-Aggressionstraining und Geldauflagen als ausreichende Strafe erachtet. Dies sei "nahezu lächerlich" angesichts der massiven Gewalt, die von den Angeklagten ausgegangen sei. Diese hätten auch nicht mitgeholfen, die weiteren Täter zu ermitteln. Regelrecht sprachlos mache sie die Aussage der Angeklagten, diese hätten nicht gewusst, was bei dem Treffen passieren soll. "Das war von Anfang an geplant, dass man da einen aufmischt und massiv vermöbelt." Eine Jugendstrafe und Arrest seien unumgänglich, so die Richterin. "Wer solche Gewalt einsetzt, der sitzt dann halt auch erst mal." An die 17-jährige Anstifterin gerichtet meinte die Richterin, diese sollte künftig überlegen, was sie mit einer Handynachricht alles anrichten könne.

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