In den 1970er-Jahren gebaut, als Investition in die Zukunft gedacht, ist es heute zu einem der kompliziertesten Posten im Haushalt der Gemeinde Asbach-Bäumenheim geworden: das örtliche Hallenbad. Ein Problem, das bayernweit viele andere Kommunen kennen. Oft bleibt da nur noch die Schließung. Die Kosten sind häufig für betroffene Gemeinden nicht mehr zu schultern. Doch jetzt könnte eine Förderzusage des Bunds über sechs Millionen Euro Bewegung in die Planungen bringen.
Bürger setzen sich für ihr Bad ein
In der Gemeinde gibt es viele, die sich für das Bad stark machen, vorneweg Michael Haller. Der langjährige Vorsitzende der Wasserwacht versucht das "Mammutprojekt", wie er sagt, an vielen Stellen anzuschieben. Unter anderem sitzt er im örtlichen Gemeinderat. Während eines Schwimmkurses betont er: "Wir brauchen das Bad hier bei uns, weil sonst viele Kinder nicht schwimmen lernen können." Das sei gerade im Sommer ein Sicherheitsrisiko. Die Warteliste umfasse rund 1.500 Kinder. In der näheren Umgebung gebe es nicht ausreichend Kapazitäten für die Kurse und auch kein vergleichbares Bad. Haller und die Wasserwacht sprechen sich für einen Neubau aus.
- Wenn Plätze für Schwimmkurse fehlen: Hier geht es zum Artikel
Nachfrage in ganz Bayern ungebrochen hoch
Denn die Zahlen der Wasserwacht Bayern zeigen: Die Menschen im Freistaat nutzen die Bäder. Jedes weitere Bad, das wegfalle, sei ein gesamtgesellschaftlicher Verlust, heißt es in einer Mitteilung auf BR-Nachfrage. Schwimmfähigkeit sei ein Thema, das jeden angehe, so die Wasserwacht Bayern. Allein 2023 hätten rund 13.000 Kinder an Anfängerschwimmkursen der Wasserwacht teilgenommen.
Fördergelder bringen Projekt voran
Für die Gemeinde Asbach-Bäumenheim gibt es gute Neuigkeiten aus Berlin: Der Bund hat einen Förderantrag über sechs Millionen Euro bewilligt. Bürgermeister Paninka zeigte sich auf BR-Nachfrage erfreut. "Das ist eine frohe Botschaft und bringt uns bei unserem Mammutprojekt richtig nach vorn." Dennoch seien weitere Anstrengungen nötig, bis das Projekt realisiert sei. Die Kosten taxieren die Planer Paninka zufolge für das Schul- und Sportzentrum auf rund 50 Millionen Euro; für das Hallenbad 15 Millionen Euro. Das war im vergangenen Jahr. Aktuell seien die Kosten aber immens gestiegen.
Asbach-Bäumenheim setzt auf Kooperation
So viel Geld könne die Gemeinde mit rund 5.000 Einwohnern trotz guter Gewerbesteuereinnahmen aber nicht alleine aufbringen. "Wir setzen deswegen darauf, umliegende Gemeinden mit ins Boot zu holen – eine interkommunale Zusammenarbeit", erklärt Paninka. Die Nachbarkommunen Oberndorf, Tapfheim und Mertingen hatten sich in der Vergangenheit dazu bereit gezeigt. So soll am Ende alles im Paket realisierbar sein.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!