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Audi feiert Jubiläum: Seit 75 Jahren ist der Autobauer mit seinem Werk in Ingolstadt.

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Audi feiert 75-jähriges Bestehen: "Herz schlägt in Ingolstadt"

Audi feiert 75-jähriges Bestehen: "Herz schlägt in Ingolstadt"

Vor 75 Jahren begann die Geschichte Ingolstadts als Autostadt. Damals zog die Auto Union von Sachsen nach Bayern. Heute beschäftigt Audi rund 40.000 Menschen und ist Motor der Region Ingolstadt. Doch zuletzt schwächelten die Absatzzahlen.

Am 3. September 1949 gründet sich die Auto Union GmbH neu. Diesmal im Westen Deutschlands, im bayerischen Ingolstadt. Zuvor war der Automobilhersteller im Osten zu Hause, im sächsischen Chemnitz. Doch das liegt nach dem Zweiten Weltkrieg in der sowjetischen Besatzungszone.

In Ingolstadt nimmt das Unternehmen die Produktion wieder auf und legt damit den Grundstein für den Neubeginn. Tausende Mitarbeiter starten hier neu durch, schildert Historiker Ralf Friese die historische Entwicklung von Audi. Mit unglaublichem Elan und viel Kreativität seien die an die Arbeit gegangen: Sie bauten eigene Werkzeuge, aus Zimmertüren wurden Zeichenbretter. Fließbänder gab es erst später.

"Der Schlüssel zum Erfolg war am Anfang einfach, dass man die Produkte hatte wie in einer Notzeit", sagt Historiker Friese. Dazu gehörten ein kleines, konkurrenzfähiges Motorrad und ein Lieferwagen, der ganz explizit für den Bedarf der frühen Nachkriegszeit entwickelt worden war.

Am Anfang gab es Ersatzteile

Ehemalige Mitarbeitende der sächsischen "Auto Union AG" gründen in der Schrannenstraße 3 ein Zentraldepot für Ersatzteile, nachdem die Teile-Versorgung aus der sowjetisch besetzten Zone unmöglich geworden war. Der Entschluss, wieder in die Fahrzeugproduktion einzusteigen, fällt wenige Jahre später. Zehn Jahre später wird ein neues Werk gebaut. Bis heute produziert Audi in der Ettinger Straße. 1959 startet dort die Produktion des erschwinglichen Kleinwagens - genannt "DKW Junior".

Entwicklung zum Premiumautobauer

Seit den 1960-er Jahren ist Audi Teil des Volkswagen-Konzerns. Seit den 2000er-Jahren zählt der Autoproduzent zu den Premiumherstellern. Am Standort in Ingolstadt sind aktuell rund 40.000 Menschen beschäftigt. Damit ist Audi nach wie vor der größte Arbeitgeber in der Region. Seit Beginn der 2020er-Jahre stellt Audi seine Autos auf E-Mobilität um. 2027 soll der letzte Verbrenner in Ingolstadt vom Band laufen.

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Die ehemalige Produktion von Audi in den 1949 Jahren.

Ingolstadt wird zur Auto-Stadt

Der Erfolg von Audi brachte auch Ingolstadt voran. Keine andere Stadt in Bayern wuchs in den vergangenen Jahrzehnten so schnell wie Ingolstadt. Mittlerweile ist sie die fünftgrößte Stadt in Bayern mit mehr als 140.000 Einwohnern.

Die Stadt ist schuldenfrei - noch. Im vergangenen Jahr verhängte Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) eine Haushaltssperre. Die Gewerbesteuer, die von VW bezahlt wird, brach ein. "Wir haben eine Monostruktur, wirtschaftlich gesehen." Und dass es da auch Phasen gebe, in denen es nicht so rund laufe, sei klar.

Ohne den Automobilbauer wäre Ingolstadt heute möglicherweise keine Großstadt, so OB Scharpf: "Audi ist der Wirtschaftsmotor nicht nur für die Region, sondern mittlerweile auch für ganz Bayern und für ganz Deutschland."

Wichtig auch Audis Rolle als großer Förderer in der Stadt: "Wir haben mittlerweile ein Eishockeystadion, eine Fußballarena, viel Kultur. Und durch die wachsende Bedeutung der Stadt haben wir ein Landgericht, ein Polizeipräsidium, ein Kongresszentrum bekommen. Wir sind wieder Hochschulstandort und Wissenschaftsstandort."

Krise durch Diesel-Skandal 2015

Negative Schlagzeilen schrieb Audi 2015 mit dem Dieselskandal, in den auch Ex-Audi-Vorstand Rupert Stadler verwickelt war. Das Landgericht München verurteilte Stadler im Juni 2023 wegen Betrugs zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten. Zwei der Mitangeklagten wurden in erster Instanz verurteilt. Es waren die ersten strafrechtlichen Urteile im VW-Diesel-Skandal in Deutschland.

Große Herausforderung: Umstieg auf E-Mobilität

Derzeit kämpft der Automobilhersteller mit Absatzproblemen – vor allem im E-Auto Segment. Im März präsentierte Audi die aktuellen Zahlen. Sowohl beim Gewinn als auch beim Absatz sind die Zahlen rückläufig. Die Transformation ist die große Herausforderung.

Auf den Standort Ingolstadt setze man aber auch in Zukunft, sagt Werksleiter Siegfried Schmidtner. "Ingolstadt ist und bleibt die Konzernzentrale. Wir bilden zusammen mit dem Standort Neckarsulm das Rückgrat des Produktionsnetzwerkes. Und ein Vorteil ist auch die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt Ingolstadt und der Region."

Der gebürtige Ingolstädter Schmidtner betont: "Das Herz von Audi schlägt in Ingolstadt und der Q 6 e-tron und der A6 e-tron sind natürlich ein klares Bekenntnis zum Standort Ingolstadt." Für die rund 40.000 Arbeitsplätze gelte bis 2029 eine Beschäftigungsgarantie. Zudem habe Audi auch in jüngster Zeit in Technologien investiert wie zum Beispiel in die neue Batteriemontage.

Audi stehe klar zu seinem Stammsitz: "Denn wir wollen hier nicht nur unseren 75.Geburtstag feiern, sondern auch viele folgende."

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