Der Raumfahrtbahnhof Saxavord auf Unst
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Der Raumfahrtbahnhof Saxavord auf Unst

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Augsburger Unternehmen: Explosion bei Raketentest in Schottland

Als erstes Unternehmen überhaupt möchte eine Augsburger Firma von einer schottischen Insel aus eine Rakete ins All schicken. Doch bei einem Test am Raumfahrtbahnhof Saxavord gab es einen schweren Rückschlag.

Teile einer Rakete des deutschen Raumfahrtunternehmens Rocket Factory Augsburg (RFA) sind bei einem Test auf der abgelegenen schottischen Insel Unst explodiert. Bei der Zündung der ersten Stufe am Saxavord Spaceport sei es zu einer Anomalie gekommen, teilte RFA mit. Es sei niemand verletzt worden. "Die Startrampe wurde gerettet und ist gesichert, die Lage ist unter Kontrolle und jede unmittelbare Gefahr ist gebannt."

Triebwerke sollten getestet werden

RFA will als erstes Unternehmen eine Rakete von dem neuen Raumfahrtbahnhof auf Unst, der nördlichsten britischen Insel, ins All schicken. Der geplante Test der neun Triebwerke war Teil einer Reihe, die vor dem ersten Start durchgeführt werden sollte. Vor wenigen Monaten war ein erster, kurzer Test erfolgreich verlaufen.

Die Vorbereitungen könnten sich nun verzögern. "Wir werden uns Zeit nehmen, die Situation zu analysieren und zu beurteilen", teilte RFA weiter mit. Man arbeite eng mit dem Betreiber und den Behörden zusammen. Ziel sei es, die Tests so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Man setze auf reale Tests, hieß es weiter. "Das ist Teil unserer Philosophie, und wir waren uns der höheren Risiken bewusst, die mit diesem Ansatz verbunden sind."

Spaceport erst seit Dezember mit Lizenz für Raketenstarts

Der Spaceport teilte mit, alle Sicherheitsprotokolle seien vollständig eingehalten und der Standort sei vor dem Test geräumt worden, sodass niemand gefährdet gewesen sei. "Dies war ein Test, und Testkampagnen sind darauf ausgelegt, Probleme vor der nächsten Phase zu identifizieren", zitierte die BBC einen Sprecher der Anlage.

Der Weltraumbahnhof Saxavord ist eines von mehreren Raumfahrtzentren, die im Zuge der zunehmenden Popularität von kleinen Raketen und der Kommerzialisierung der Raumfahrt weltweit entstehen. Erst im Dezember 2023 hatte Saxavord von den britischen Luftfahrtbehörden die Genehmigung erhalten, in diesem Jahr mit Raketenstarts zu beginnen.

Mit Material von dpa und AFP

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