Die kunstvoll gestalteten Säbel und Dolche wurden zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert gefertigt. Sie werden in der Ausstellung als eigenständige Kunstform betrachtet und nicht als Waffen für den Einsatz in Kämpfen, betont Kurator Marcus Pilz. Die Ausstellungsstücke seien vielmehr aufwändig und meisterhaft hergestellte Prunkstücke, die der persönlichen Repräsentation dienten und den Status des Trägers in der Gesellschaft vermittelten, so Pilz weiter. Im Grunde seien diese Säbel und Dolche in der damaligen Zeit modische Accessoires gewesen.
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Historisches Interesse an Klingenkunst in Coburg
Mehr als 140 Säbel und Dolche wurden für die Ausstellung zusammengetragen. Alle stammen aus dem Osmanischen Reich, das sich in seiner Blütezeit zwischen dem Balkan, der Türkei, dem heutigen Irak und Syrien sowie Nordafrika erstreckte. Die meisten Ausstellungsstücke sind Leihgaben privater Sammler, einige Stücke stammen aber auch aus dem Depot der Kunstsammlungen selbst.
Zwar gebe es deutschlandweit immer wieder Ausstellungen, die sich mit der Geschichte des Osmanischen Reichs befassen, die Fokussierung auf die Klingenkunst sei in dieser Form aber einmalig im deutschsprachigen Raum, so der Kurator. Das Interesse an der Kultur des Osmanischen Reiches gehe in Coburg bis ins 16. Jahrhundert zurück, schon die damaligen Herzöge hätten entsprechende Stücke gesammelt, so Pilz.
Die Ausstellung "Gold und Damaszenerstahl - Klingenkunst aus dem Osmanischen Reich" ist bis Anfang November geöffnet.
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