Banner mit einem Bildnis Hitlers in seiner Gefängniszelle in Landsberg, montiert an einem Bauzaun-Segment
Bildrechte: BR / German Groß
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Mithilfe künstlicher Intelligenz hat Wolfgang Hauck in zwei Jahren die Bilderwelten des Labyrinths geschaffen – Hier: Hitler in seiner Zelle.

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Ausstellung zur "Keimzelle des Untergangs" startet in Landsberg

Ausstellung zur "Keimzelle des Untergangs" startet in Landsberg

100 Jahre nach Adolf Hitlers Festungshaft in Landsberg beleuchtet eine begehbare Installation die Radikalisierung der Gesellschaft in der Weimarer Republik. Die Ausstellungsmacher sehen Parallelen zur heutigen Zeit.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

In Landsberg eröffnet die Freiluftausstellung "Das Labyrinth – 100 Jahre Hitlers Festungshaft in Landsberg", 300 Meter von Hitlers einstiger Zelle entfernt auf der Waitzinger Wiese. Auf 10.000 Quadratmetern beleuchtet die begehbare Geschichts-Installation die Radikalisierung der Gesellschaft in der Weimarer Republik, die letztlich zu Adolf Hitlers Aufstieg führte.

"Hitler als politischen Agitator"

"Der Zeitraum, den wir hier erfassen, beginnt am Ende des Ersten Weltkriegs, umfasst den Beginn der Revolution in Bayern und die Phase der Weimarer Republik mit der Professionalisierung von Adolf Hitler als politischen Agitator und Frontmann für die rechtsradikale Bewegung", sagte Ausstellungsmacher Wolfgang Hauck dem BR.

Die Bilderwelten hat der Künstler unter anderem mit Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) geschaffen. Neben den auf Bauzäunen montieren, insgesamt 300 Bannern begleitet die "BayernHistoryApp" die Open Air-Ausstellung mit Audio-Dateien und weiterführenden Informationen.

Künstler und Historikerin arbeiten zusammen

Die Historikerin Dr. Edith Raim von der Universität Augsburg hat mit umfangreichem Quellenmaterial den historischen Hintergrund für die Ausstellung geliefert, um die politischen und gesellschaftlichen Vorgänge der damaligen Zeit deutlich zu machen – und zur Reflexion auch über heutige Radikalisierung anzuregen. "Ich glaube, man hat noch nicht den richtigen Umgang gefunden, um diese rechtsradikalen Umtriebe lahm zu legen. Und das ist natürlich erschütternd, wenn man bedenkt, dass wir diese Keimzelle des Untergangs vor 100 Jahren eigentlich für Bayern nachvollziehen können, dass man daraus noch nicht genügend gelernt hat", erklärte sie.

"Hitler ist ein Produkt der Straße"

Die schlichte Installation der 300 Banner an Bauzäunen auf einem Parkplatz ist Raim zufolge nicht aus der Not geboren, sondern Programm. "Hitler ist ein Produkt der Straße, seinen Aufstieg hat er damit vollzogen, dass er die Kundgebungen gemacht hat im Bürgerbräu, natürlich die Aufmärsche innerhalb von München zum 1. Mai. Und mit dieser Ausstellung holen wir Hitler auf die Straße zurück", sagt die Historikerin.

"Das Labyrinth" soll zur Wanderausstellung werden

Die Ausstellung "Das Labyrinth – 100 Jahre Hitlers Festungshaft in Landsberg" auf der Waitzinger Wiese ist bis 13. Oktober bei freiem Eintritt zu sehen. Danach wollen die Macher sie auf Wanderschaft auch in andere Städte schicken. "Wir werden manche dieser Banner wiederverwenden für andere Ausstellungen und wir werden die gesamte Ausstellung auch anderen Städten anbieten", sagt Wolfgang Hauck.

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