Das Logo an der Galeria Kaufhof-Filiale in der Königstraße in Nürnberg.
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Ausverkauf, Protest, Unklarheit: Bangen bei Galeria-Mitarbeitern

Ausverkauf, Protest, Unklarheit: Bangen bei Galeria-Mitarbeitern

Der Ausverkauf bei Galeria Karstadt Kaufhof in Regensburg läuft, trotzdem gibt es weiter Hoffnung in der Belegschaft. Beschäftigte der Galeria-Filiale Nürnberg-Langwasser leben derweil weiter im Unklaren. Auch Proteste formieren sich wieder.

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Der Galeria-Kaufhof-Standort in Regensburg am Neupfarrplatz steht vor der Schließung - derzeit läuft bereits der Ausverkauf. Allerdings besteht weiter Hoffnung, dass der Standort doch noch erhalten werden kann. Es gebe Gespräche auf allen Ebenen, heißt es von der Stadt Regensburg. Auch die Gewerkschaft Verdi ist in Verhandlungen, unter anderem mit dem Vermieter des Gebäudes am Neupfarrplatz mitten in der Regensburger Altstadt. Im Raum steht eine mögliche Mietminderung.

  • Zum Artikel: "Zentrum ohne Warenhaus - So suchen Bayerns Städte nach Ersatz"

Ob das reicht, um den Standort zu retten, ist allerdings nicht sicher, so Verdi Oberpfalz-Sprecherin Christin Rappl. Derzeit hätten bereits alle Mitarbeitenden des Standorts am Neupfarrplatz die Kündigung erhalten, sagt Betriebsratsvorsitzender Andreas Prasch. Trotzdem gebe es weiter Hoffnung in der Belegschaft. "Wir haben Unterstützung seitens der Kommunalpolitik und auch der Landespolitik erfahren. Darüber sind wir sehr froh. Wir haben uns wieder ins Gespräch gebracht und ich hoffe, dass diese Gespräche auch zu einer Fortführung führen", sagte Prasch zum BR.

Die Stimmung in der Belegschaft sei allerdings sehr gedrückt - auch angesichts des derzeitigen Abverkaufs. Prasch spricht von einer emotionalen Ausnahmesituation für die Mitarbeitenden. Trotzdem sehe man an dem Andrang beim Abverkauf, dass der Standort am Neupfarrplatz durchaus attraktiv sei und auch Menschen anlocken könne.

Beschäftigte der Galeria-Filiale Nürnberg-Langwasser weiter im Unklaren

Auch bei der Übernahme der Galeria-Filiale in Nürnberg-Langwasser bleibt vieles noch im Ungewissen. Die Modekette "Aachener" verkündet, dass bereits ein Mietvertrag für die Räumlichkeiten im Nürnberger Frankencenter unterschrieben worden sei. Dort soll bis zum September der Betrieb aufgenommen werden. Zudem sollen alle Beschäftigten Übernahmeangebote erhalten.

Die Betroffenen selbst bleiben unterdessen aber skeptisch – nicht zuletzt, weil ihnen aktuelle Informationen fehlen. "Wir wissen offiziell noch nichts, niemand ist bislang an uns herangetreten und wir kämpfen weiterhin für unsere Standorte bei Galeria", sagte die Betriebsratsvorsitzende der Filiale in Langwasser, Katharina Lorenz, dem BR.

Diese Haltung vertritt auch die Gewerkschaft Verdi, die heute in der Nürnberger Königstraße eine Kundgebung organisiert hat und morgen in Langwasser ebenfalls für den Erhalt der bisherigen Galeria-Standorte demonstrieren will. Auch Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) weiß offiziell noch nichts vom Mietvertrag, den "Aachener" bereits mit der ECE-Group, die das Frankencenter betreibt, ausgehandelt haben soll. Zudem äußerte Fraas Bedenken, ob "Aachener" als relativ kleines Unternehmen auch in der Lage ist, die Filiale in Langwasser erfolgreich zu betreiben.

Beschäftigte protestieren in Nürnberg erneut

"Wir kämpfen nach wie vor um unsere Arbeitsplätze und unsere Filiale", erklärte der Betriebsratsvorsitzende Robert Firtzlaff anlässlich der Proteste in Nürnberg. Er wirft dem österreichischen Investor René Benko vor, er würde sich nicht an den Mietnachlässen beteiligen. Benkos Signa-Gruppe fungiert in Nürnberg den Angaben zufolge als Vermieterin des Galeria-Hauses in der Königstraße. Die 140 Beschäftigten der Filiale hätten vor einigen Tagen die Kündigung bekommen. Sie sollten nun die Zeche zahlen, obwohl das Haus gute Umsätze zu verzeichnen habe, so Firtzlaff.

Übernimmt Modekette "Aachener" in Coburg?

In die Räume von Galeria Karstadt Kaufhof in Coburg könnte möglicherweise ebenfalls die Modekette "Aachener" einziehen. Laut dem Unternehmen existieren bereits unterschriebene Mietverträge. Diese seien rechtskräftig, sobald die schriftlichen Kündigungen von Galeria bei dem Eigentümer der Immobilie in Coburg eingehen. Aufgrund der unklaren Lage in Coburg wissen die Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof dort daher noch nicht, ob sie übernommen werden. Coburg ist eine von zwei Standorten in Oberfranken: Die Filiale in Bayreuth war Mitte März von der Streichliste genommen worden und bleibt damit bestehen.

Anfang kommenden Jahres wird Galeria Kaufhof in Kempten wiederum schließen. Das Abstimmungsergebnis bei der Gläubigerversammlung des insolventen Warenhaus-Riesen änderte zuletzt außerdem für die drei unterfränkischen Filial-Standorte nichts: Die Kaufhäuser in Würzburg und Aschaffenburg bleiben erhalten, die Filiale in Schweinfurt soll spätestens am 31. Januar 2024 geschlossen werden. Die Hoffnung aber blieb, dass in den nächsten Monaten doch noch ein Investor die Galeria-Filiale in Schweinfurt übernimmt.

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