- Direkt zum aktuellen Artikel: Totes Mädchen in Wunsiedel - Was bisher bekannt ist
Ein zehn Jahre altes Mädchen ist tot in einer Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung in Wunsiedel in Oberfranken gefunden worden. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hof, Matthias Goers, erklärte im BR-Interview, es gebe derzeit keine Tatverdächtigen, niemand sei in diesem Fall in Gewahrsam. Laut Deutsche Presse-Agentur und deren Informationen aus Sicherheitskreisen stehen zwei Jungen im Alter von elf Jahren und ein 16-Jähriger im Fokus der Ermittler. Zuvor hatte das die "Bild" berichtet.
Totes Mädchen in Wunsiedler Heim: Fundort ist der Tatort
Das Mädchen lebte in der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung St. Josef in Wunsiedel und wurde dort von Angestellten bereits am Dienstagmorgen gegen 8.45 Uhr leblos in einem Zimmer aufgefunden, so die Polizeisprecherin. Ein Notarzt habe nur noch den Tod des Kindes feststellen können.
Der Fundort sei auch der Tatort, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zur Herkunft des Kindes gibt es keine Angaben von den Ermittlern.
Wie viele Kinder und Jugendliche momentan in dem Heim mit insgesamt 89 Plätzen leben, wollte Goers, nicht sagen. Für die Betreuung der Kinder sei gesorgt. Das Gelände rund um die Jugendhilfeeinrichtung mitten in der oberfränkischen Kleinstadt ist weiträumig von zahlreichen Polizeikräften abgesperrt. Wunsiedel ist eine Stadt im Fichtelgebirge. Die oberfränkische Stadt hat nach letzten Erhebungen ca. 9.000 Einwohner.
Obduktion deutet auf Fremdeinwirkung hin
Die Obduktion des Mädchens deutete auf eine Fremdeinwirkung hin, so Staatsanwaltschafts-Sprecher Matthias Goers. Zur Klärung der genauen Todesursache hatte die Staatsanwaltschaft Hof eine rechtsmedizinische Untersuchung angeordnet.
Zu weiteren Details wie einem möglichen Tatmotiv oder Hintergründen mache man aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben, nur so viel: "Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen."
Soko gebildet – Spurensicherung – Zeugenvernehmung
Die Kriminalpolizei hat die Sonderkommission "Park" gegründet. Spezialisten der Kripo Hof haben umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt. Am Mittwoch werden noch weitere Spuren in und um das Kinderheim gesichert und ausgewertet.
Außerdem laufen die "umfangreichen Zeugenvernehmungen" weiter. Das erklärten Sprecher von Staatsanwaltschaft Hof und Polizeipräsidium Oberfranken am Mittwoch vor Ort.
Träger äußert sich nicht
Die "Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg" (KJF) will sich als Träger der Einrichtung auf BR24-Anfrage nicht offiziell zu dem Fall äußern und verweist auf Staatsanwaltschaft und Polizei.
Die exakte Anzahl der Kinder in dem Heim in Wunsiedel sei der Sprecherin nicht bekannt. Fest stehe aber, dass aufgrund der Ferien "eine größere Gruppe" der Kinder und Jugendlich gerade nicht da sei, einige seien unter anderem beim Skifahren im Urlaub.
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