Ein Klimaaktivist hat sich auf einer Straße festgeklebt.
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Klimaaktivist blockiert Straße (Symbolbild)

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Autofahrer schiebt Klimaaktivisten bei Blockade vor sich her

Erneut haben Klimaaktivisten auf Münchner Straßen den Verkehr blockiert. Dabei hat ein Autofahrer zwei Aktivisten mit seinem Wagen weggeschoben. Verletzte wurde niemand. Die Polizei ermittelt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Ein Autofahrer hat bei einer Straßenblockade in München nach Angaben der Polizei zwei Klimaaktivisten mit seinem Wagen vor sich hergeschoben. Die Protestteilnehmer waren dabei mit ihren Oberkörpern auf seiner Motorhaube gelegen. Das Auto war am Montagmorgen in Schrittgeschwindigkeit mitten im Münchner Berufsverkehr unterwegs. Nach der Aktion sei der Autofahrer verschwunden, ohne sich weiter um den Vorfall zu kümmern.

Rettungskräfte hätten vor Ort aber keine Verletzungen bei den Aktivisten festgestellt, sagte ein Polizeisprecher. Auf der Plattform X (vormals Twitter) verbreitete die Gruppe "Letzte Generation" ein Video, das den Vorfall zeigen soll. Die Polizei ermittelt.

Tweet der "Letzten Generation" vom Montagmorgen:

Hauptverkehrsadern in München blockiert

Über 40 Klimaaktivisten protestierten ab 7.30 Uhr mit Sitzblockaden an insgesamt sechs Örtlichkeiten im Münchner Stadtgebiet auf Hauptverkehrsachsen, diesmal bevorzugt am Mittleren Ring. Wie viele sich dabei auf der Fahrbahn festgeklebt haben, muss noch ermittelt werden.

Wie die Polizei mitteilte, waren die Bereiche Arnulfstraße/Donnersberger Straße, Innsbrucker Ring/Rosenheimer Straße, Berg-am-Laim-Straße/Leuchtenbergring und Schenkendorfstraße/Petueltunnel betroffen.

Die Polizei konnte alle Straßenblockaden zügig auflösen, in einem Fall benötigten die Einsatzkräfte "sogar nur 25 Minuten", hieß es. Nichtsdestotrotz kam es am Mittleren Ring und am Autobahnende der A8 in München-Ramersdorf zu größeren Verkehrsbehinderungen.

Anzeigen und Geldbußen drohen

Alle Örtlichkeiten sind von der Stadt München in der seit letzte Woche geltenden Allgemeinverfügung ausgewiesen. Die Allgemeinverfügung der Stadt München zur "präventiven Gefahrenabwehr" untersagt Klimaproteste, die auf den Routen der Einsatz- und Rettungsfahrzeuge stattfinden. Verboten sind demnach Proteste, die nicht beim Kreisverwaltungsreferat angezeigt werden und bei denen sich Teilnehmende auf der Fahrbahn festkleben. Konkret betrifft das rund 330 Straßen und Plätze, ebenso Autobahnen inklusive der Autobahnschilderbrücken.

Teilnehmende an Störaktionen können wegen Nötigung und eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz angezeigt werden. Außerdem drohen Geldbußen von bis zu 3.000 Euro.

Die Verfügung trat vergangenen Freitag in Kraft und gilt bis zum Ende des 12. September. Das entspreche dem von der "Letzten Generation" angekündigten Ende ihres Protests in München, hieß es von der Stadt.

München als Protesthochburg vor IAA

Die "Letzte Generation" hatte angekündigt, München im Vorfeld der Mobilitätsmesse IAA Anfang September zu einer "Protesthochburg" machen zu wollen. Am vergangenen Donnerstag hatten Mitglieder der Gruppe kurz nach 8 Uhr morgens in München mit ihren Aktionen begonnen.

Immer wieder Übergriffe auf Klimaaktivisten

Dass Autofahrer sich gegen die Blockaden der "Letzten Generation" gewaltsam zur Wehr setzen, kommt immer wieder vor. Nach Recherchen des RBB zählte die Polizei Ende Juli bereits 142 Ermittlungsverfahren wegen Übergriffen auf Mitglieder der Gruppe – die meisten wegen Körperverletzung. Die Dunkelziffer solcher Taten dürfte jedoch noch höher liegen, weil die Klimaaktivisten solche Verstöße in der Regel nicht anzeigen.

Im Video: Autofahrer schiebt Aktivisten mit seinem Wagen weg

Aktivisten der sogenannten "Letzten Generation" haben in München trotz eines Teil-Verbots Protestaktionen durchgeführt.
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Aktivisten der sogenannten "Letzten Generation" haben in München trotz eines Teil-Verbots Protestaktionen durchgeführt.

Mit Material von dpa

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