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Bahnstreik in Franken: Sowohl der Nah- als auch der Fernverkehr ist betroffen.

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Bahnstreik: In Franken ist vor allem der Nahverkehr betroffen

Bahnstreik: In Franken ist vor allem der Nahverkehr betroffen

Wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL müssen Pendler in Franken heute mit Einschränkungen rechnen. Gestern Abend hat der Arbeitskampf im Güterverkehr begonnen, heute folgt der Nahverkehr. Der Fahrgastverband Pro Bahn rät zum Homeoffice.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Lange Verspätungen und ausgefallene Züge – der Fahrgastverband Pro Bahn rechnet mit deutlichen Auswirkungen des Bahnstreiks für Pendler in Nordbayern. Nach den Worten des stellvertretenden Bundesvorsitzenden von Pro Bahn, Lukas Iffländer, wollen die Lokführer vor allem bei DB Regio in Franken streiken. Im Raum Nürnberg sei die S-Bahn mit fast alle Linien betroffen, sagte Iffländer, der bei Pro Bahn für Nordbayern zuständig ist. "Das wird in dem Bereich ziemlich stark einschlagen." Der S-Bahn-Verkehr sei das Rückgrat der Region, so Iffländer im Gespräch mit BR24.

Fernzüge in Bayern fahren, aber mit Einschränkungen

Den Fernverkehr hingegen will die Lokführergewerkschaft GDL in Bayern nicht bestreiken. Allerdings geht Vorstandsmitglied Lukas Iffländer von Pro Bahn davon aus, dass auf der ICE-Strecke zwischen Berlin, Bamberg und Nürnberg mehrere Züge ausfallen werden – eine Auswirkung des Arbeitskampfes in anderen Bundesländern. Iffländer rechnet damit, dass etwa jeder zweite ICE fahren wird.

Bahnreisende in Oberfranken können Konkurrent Agilis nutzen

Auch in Oberfranken rechnet Pro Bahn vor allem im Nahverkehr mit Zugausfällen und Verspätungen. Betroffen seien Bahnfahrer in Bamberg, Bayreuth, Forchheim, Coburg, Hof und Marktredwitz, vor allem auf den Strecken zwischen Bamberg, Bayreuth, Coburg und Nürnberg. Eine Möglichkeit sei, auf die Regionalbahnen des Bahn-Konkurrenten Agilis auszuweichen, die im Raum Bayreuth und Hof verkehren. "Die brauchen vielleicht ein bisschen länger, aber die fahren auch beim Streik der Deutschen Bahn“, so Lukas Iffländer.

Am Bamberger Bahnhof war am Mittwochmorgen aufgrund der Streiks weniger los als sonst. Bahnmitarbeiter haben die Reisenden über Zugausfälle und aktuelle Fahrpläne informiert. Einige Reisende haben es gelassen gesehen, dass ihr Zug ausfällt oder später fährt, andere waren verunsichert oder genervt. Einige Reisende äußerten Verständnis dafür, dass die Lokführer mehr Geld wollten, andere fanden es unangebracht, dass gerade in der Ferienzeit gestreikt werde.

Unterfranken: Viele Zugverbindungen gestrichen

In Unterfranken waren bereits gestern zahlreiche Zugverbindungen vom Würzburger Hauptbahnhof in Richtung Fulda, Frankfurt, Schweinfurt, Nürnberg oder Stuttgart im Fahrplan der Deutschen Bahn gestrichen worden. Für einige gibt es Ersatzangebote. Laut Bernd Hartmann, dem Vorsitzenden der GDL-Ortsgruppe Würzburg, ist Unterfranken mit rund 420 Gewerkschaftsmitgliedern beim Streik stark vertreten. Allerdings seien längst nicht alle Lokführer in der GDL organisiert. Einige gehörten auch der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) oder gar keiner Gewerkschaft an. Andere seien verbeamtet und damit nicht streikberechtigt. Auch Lukas Iffländer vom Fahrgastverband Pro Bahn befürchtet große Auswirkungen auf den Zugverkehr in der Region Würzburg.

Pro Bahn: Pendler sollten Möglichkeit zum Homeoffice nutzen

Pro Bahn-Sprecher Iffländer rät Pendlern und Fahrgästen, bis zum Ende des GDL-Streiks am Freitag lieber die Möglichkeiten des Homeoffice zu nutzen. "Wer zuhause bleiben kann, sollte zuhause bleiben", sagt Iffländer. Die Bahn kündigte zwar an, ein Grundangebot für Pendler und wichtige Zubringer zu Fernverkehrszügen und Flughäfen beizubehalten. Trotzdem könne nicht garantiert werden, dass alle Reisenden wie gewünscht ans Ziel kommen.

Bahnstreik Franken
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Wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL müssen Pendler in Franken heute mit Einschränkungen rechnen.

💡 Hier können Sie sich über den Bahnstreik informieren:

Alle Informationen zu den Zugausfällen finden Fahrgäste online auf www.bahn.de oder unter der kostenlosen Streik-Hotline unter 080000-99 66 33. Alle bereits gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs, die vom Streik betroffen sind, behalten ihre Gültigkeit und können bis zum 20. August flexibel genutzt werden, heißt es vonseiten der Deutschen Bahn. Außerdem könnten Fahrkarten kostenfrei erstattet werden.

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