Ein Mann trägt eine Rolex-Uhr.
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Ein Mann trägt eine Rolex-Uhr.

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Banden reißen in München Uhren vom Handgelenk: Festnahmen

Immer wieder kommt es in München zu dreisten Uhren-Diebstählen: Täter reißen ihren Opfern die teuren Luxusanfertigungen einfach vom Handgelenk und fliehen auf Motorrädern. Nun konnte die Polizei vier Mitglieder einer Bande festnehmen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Mitten am Tag reißen die Täter ihren Opfern Luxusuhren in aller Öffentlichkeit vom Handgelenk: Solche Raubüberfälle haben in München zugenommen. Die Uhren sind bei Sammlern sehr begehrt und Zehntausende Euro wert, in Einzelfällen auch deutlich mehr.

Nun konnte die Münchner Polizei vier Männer festnehmen, die für mehrere solche Diebstähle verantwortlich sein sollen. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um italienische Staatsbürger, die extra zur Begehung ihrer Taten nach Deutschland angereist sein sollen.

Patek-Philippe-Uhr am Gärtnerplatz geraubt

Ein 54-Jähriger war am Donnerstagnachmittag in der Nähe des Gärtnerplatzes dabei, sein Ferrari Cabrio einzuparken. Während der Mann im offenen Wagen am Kurbeln war, näherten sich zwei Räuber auf einem Motorroller. Einer stieg ab, verdrehte dem Mann den Arm, riss dessen mehr als 60.000 Euro teure Uhr der Marke Patek Philippe vom Handgelenk und rannte mit der Beute zu seinem wartenden Komplizen. Zusammen flüchteten sie auf dem Roller.

Das Opfer alarmierte die Polizei, die sofort mit mehreren Streifen nach den Tätern fahndete. Einer Streife fiel ein verdächtiges Fahrzeug mit einem Kennzeichen aus Unterfranken auf der anderen Isarseite auf. Nachdem der Fahrer zunächst versucht hatte, sich der Insassenkontrolle zu entziehen, gelang es den Beamten, den Mercedes anzuhalten. Darin befanden sich vier Italiener im Alter zwischen 32 und 41 Jahren.

Polizei findet Uhren und Motorroller

Ein Zeuge hatte zwischenzeitlich die Polizei darüber informiert, dass jemand aus einem Auto auf der Brudermühlbrücke einen Gegenstand geworfen habe. Eine zweite Zeugin meldete der Polizei, dass sie einen schwarzen Beutel am Isarufer gefunden habe. Darin befand sich die kurz zuvor geraubte Armbanduhr. Die mutmaßliche Bande wurde daraufhin festgenommen. Im Fluchtfahrzeug konnte eine weitere teure Markenuhr (Rolex) sichergestellt werden, die noch keinem Besitzer zugeordnet werden konnte. Bei der Absuche wurde in der Nähe auch der vermutlich verwendete Motorroller entdeckt, versteckt unter einer Plane, mit abgerissenem Kennzeichen.

Die Staatsanwaltschaft wirft den zwei 39-Jährigen, dem 32- und 41-Jährigen schweren gemeinschaftlichen Raub vor. Ein Ermittlungsrichter erließ am Freitag Haftbefehl. Inwieweit die Inhaftierten für weitere Raubüberfälle, auch in anderen Städten, verantwortlich sind, muss noch ermittelt werden.

Inzwischen 12 Verdächtige seit 2021 ermittelt

2021 war die Münchner Polizei das erste Mal mit einem solchen Vorgehen bei einem Uhrenraub konfrontiert. Seitdem schlugen die Täter, die nach Erkenntnissen der Kriminalpolizei aus dem Großraum Neapel stammen, 18 Mal in der Landeshauptstadt zu und erbeuteten dabei Luxusarmbanduhren im Wert von 1,5 Millionen Euro. Zu sieben Raubüberfällen konnten bislang 12 verschiedene Tatverdächtige ermittelt werden. In zwei bereits abgeschlossenen Gerichtsverfahren wurden fünf Beschuldigte zu Freiheitsstrafen zwischen zwei Jahren und elf Monaten bis zu drei Jahren und acht Monaten verurteilt.

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