Sie ragt weit über Eichstätt hinaus: die Willibaldsburg. In den vergangenen fünf Jahren standen meist Baukräne an ihrer Seite. Das ist nun vorbei: Die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen sind abgeschlossen. Die Burg steht den Besuchern wieder uneingeschränkt zur Verfügung.
Leichter Weg zur Burg
Die Wege zu den Museen, die sich auf der Burg befinden, waren in den vergangenen Jahren lange und auch beschwerlich. Mit dem Auto konnte man gar nicht mehr hochfahren und selbst wenn man dann vor den Toren stand, musste man noch relativ weit gehen, bis man im Inneren ankam.
Das ist nun vorbei. Die Parkplätze stehen wieder zur Verfügung, Busse können die Burg anfahren und die Besucher aussteigen lassen und dann wieder abholen. Das sei besonders für die älteren Touristen sehr wichtig, meint Tourismuschef Lars Bender.
Neue Burgschänke
Erneuert wurden Heizung, Elektronik, Abwasser und Brandschutz. Aber es gibt auch ein neues Service- und Kassengebäude: ein rechteckiger Bau im Hof vor der Burg. Ein Schwerpunkt der Arbeiten war der Umbau der Burgschänke. Sie hat ein neues Dach bekommen und neue Fensterflächen. Und auch sonst ist alles neu. Geblieben ist das alte Gewölbe mit dem Stuck.
Ansonsten gibt es viele moderne Erneuerungen. Viel Holz hat man in den Gasträumen verbaut und die früher recht dunklen Räume, wie der Rittersaal, sind jetzt lichtdurchflutet. Im Biergarten stehen große, weiße Schirme. Ein neuer Pächter ist auch gefunden. So früh wie möglich möchte der neue Wirt den Betrieb starten – idealerweise noch im August.
Die Gastronomie sei ein wichtiger Bestandteil, meint Oberbürgermeister Josef Grienberger: "Die Gastronomie ist essenzieller Bestandteil dafür, dass die Burg insgesamt funktioniert. Das zieht die Menschen aus der Region an, aber auch überregional. Da sind wir jetzt sehr happy."
Investitionen von rund 30 Millionen Euro
Die 2019 geplanten Kosten von 21 Millionen Euro konnten aufgrund gestiegener Preise und der Inflation nicht eingehalten werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 30 Millionen Euro. Ministerpräsident Markus Söder, der die Burg wiedereröffnet hat, hält es für wichtig in Schlösser auch nördlich von München zu investieren. "Solche Orte machen Geschichte erlebbar – auch Heimatgeschichte. Deshalb ist das so wichtig. Und man kann die Willibaldsburg jetzt völlig neu genießen."
Nächste Bauarbeiten am Museum
Doch mit den Arbeiten sind noch nicht alle Baustellen erledigt. In einem nächsten Schritt soll der Teil der Burg renoviert werden, in dem die Museen untergebracht sind. Wann dort die Bauarbeiten starten, ist aber noch unklar, weil noch nicht feststeht, wo die Museen solange untergebracht werden. Ministerpräsident Söder sicherte das Geld für die Baumaßnahmen allerdings zu.
Burg ist Wahrzeichen der Stadt Eichstätt
Die Willibaldsburg stammt aus dem späten 14. Jahrhundert und war bis 1725 der Sitz der Eichstätter Fürstbischöfe, bis diese in die Residenz in der Stadtmitte umzogen. Die Burg zählt heute zu den herausragenden Zeugnissen des süddeutschen Frühbarocks. Heute befinden sich das Jura-Museum mit den bekannten Fossilien, wie dem Urvogel, und das Ur- und frühgeschichtliche Museum in der Burganlage.
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