Menschenmengen am Flughafen in Madrid, Spanien
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IT-Probleme haben weltweit massive Störungen verursacht. Es kommt auch zu Flugausfällen, wie hier in Madrid.

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Globaler IT-Crash: Verursacher Crowdstrike meldet Fehlerbehebung

Globaler IT-Crash: Verursacher Crowdstrike meldet Fehlerbehebung

Crowdstrike gehört zu den führenden IT-Sicherheitsfirmen, die Cyberangriffe abwehren - und hat nun mit einem fehlerhaften Software-Update weltweit für Chaos gesorgt. Der Fehler soll mittlerweile behoben sein. Doch die Auswirkungen sind enorm.

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Flugausfälle, verschobene Operationen, Störbilder – eine mutmaßliche IT-Panne hat am Vormittag weltweit für Probleme in vielen Bereichen gesorgt. Die Störung wurde vor allem durch ein fehlerhaftes Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike verursacht. Das Problem soll mittlerweile behoben sein.

Crowdstrike-Chef: "Kein Hackerangriff"

Es habe sich nicht um einen Hackerangriff gehandelt, teilte Crowdstrike-Chef George Kurtz auf der Plattform X mit. Auch die Bundesregierung sah keine Hinweise auf eine Cyberattacke. Privatanwender sollen nicht betroffen sein. "Das Problem ist identifiziert und isoliert worden und ein Fix wurde bereitgestellt", berichtete Kurtz weiter. Kunden würden nun auf ein Download-Portal für ein neues Update verwiesen.

Das Chaos machte deutlich, wie sehr Unternehmen, Dienstleister und öffentliche Stellen von einer Handvoll Softwareanbietern abhängig sind. Konkret betroffen war offenbar ein Dienst von Crowdstrike namens "Falcon Sensor", der Online-Attacken abwehren soll. Mit der Konzentration in der Software-Industrie passiert es immer wieder, dass zahlreiche Unternehmen von Problemen bei einzelnen Anbietern getroffen werden. So war zum Beispiel eine Cyberattacke auf den amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya im Jahr 2021 bis nach Schweden zu spüren, wo die Supermarkt-Kette Coop fast alle Läden schließen musste.

IT-Ausfälle treffen auch kritische Infrastruktur in Deutschland

Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) waren von den weltweiten IT-Ausfällen auch Unternehmen in Deutschland betroffen, darunter Betreiber der kritischen Infrastruktur. Dazu zählen unter anderem Energieversorger, Verkehr, die öffentliche Verwaltung, Krankenhäuser, Trinkwasser und Telekommunikation. 

Auch einige deutsche Kommunalverwaltungen meldeten Probleme. In München kam es etwa im Landratsamt zu einem Netzwerkausfall, mehr als 100 Server waren abgestürzt. Die Bürger waren über Social Media und Medien über die Störung informiert worden. Einige seien aber trotzdem gekommen, beispielsweise weil sie einen Termin bei der Zulassungsstelle hatten. Manche müssten nun einen Ersatztermin machen, kleinere Dinge hätten sich auch am Telefon lösen lassen. Ab Montag soll wieder ein normaler Betrieb möglich sein.

Ausfälle in Bundesbehörden habe es nicht gegeben, sagte ein BSI-Sprecher. Auch im Bundestag lief alles rund. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums sagte, die Bundeswehr sei als Nutzerin der zivilen Infrastruktur des Flughafens Berlin-Brandenburg nur indirekt betroffen. 

Weltweit Probleme im Flugverkehr – auch Bayern betroffen

Der Berliner Flughafen hatte aufgrund der Störung vorübergehend den Flugverkehr gestoppt. Inzwischen läuft die Passagier-Abfertigung einer BER-Sprecherin zufolge wieder. Es kann allerdings noch zu Wartezeiten und Verspätungen kommen. In Hamburg wurde der Betrieb zu Ferienbeginn ebenfalls zeitweise eingestellt. An den Flughäfen in Stuttgart, Rheinmünster, Düsseldorf und Köln gab es technische Probleme beim Check-In-Prozess.

Auch an Bayerns Flughäfen kam es zu Verspätungen und Flugausfällen. In München mussten 15 Flüge gestrichen werden. Weitere Flüge starteten und landeten mit Verspätungen von zum Teil mehr als einer Stunde. Memmingen und Nürnberg meldeten Softwareprobleme in den Abfertigungsprogrammen der Fluggesellschaften, wodurch es zu langen Wartezeiten kam.

In Großbritannien kam es nicht nur im Flugverkehr, sondern auch an den Bahnhöfen zu erheblichen Verspätungen. Am Airport Madrid saßen Hunderte Fluggäste fest und warteten auf Informationen über ihre jeweiligen Flüge. Auch in Frankreich waren neben Rundfunksendern und Banken auch Flughäfen und Airlines beeinträchtigt. In Skandinavien kam es ebenfalls zu Problemen. In den USA stoppten die Airlines Delta und United teils ihre Flüge. Ähnliche Meldungen gibt es aus Australien und aus Asien. Über Probleme berichteten auch die Lufthansa, Ryanair, Eurowings, die niederländische Fluggesellschaft KLM und die Schweizer Flugsicherung Skyguide.

Störungen bei Kliniken und bayerischen Konzernen

In Norddeutschland sagte das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein an den Standorten in Kiel und Lübeck Operationen ab. In Bayern berichteten mehrere große Konzerne von Ausfällen: Allianz-Mitarbeiter hätten sich nicht an ihren Computern anmelden können, bei Siemens sei auf Notfallpläne zurückgegriffen worden und auch bei BMW habe es an einigen Produktionsstandorten ebenso kurzfristige Probleme gegeben wie beim Autozulieferer Continental in Regensburg.

Der Lebensmittelhändler Tegut mit zahlreichen Filialen auch in Bayern berichtete ebenfalls von technischen Störungen durch ein Softwareupdate eines IT-Dienstleisters. Alle Märkte und Kassensysteme des Lebensmittelhändlers waren demnach betroffen. Vorübergehend waren alle bundesweit 340 Filiale geschlossen.

Weltweit Ausfälle bei Notrufzentralen, Banken und Cloudanbietern

Aus Alaska wurde gemeldet, dass Notrufzentralen nicht erreichbar waren. In Großbritannien konnte zudem der Nachrichtenkanal Sky News nicht senden. Auch die Londoner Börse London Stock Exchange kämpfte mit Problemen. Auf Allestörungen.de mehrten sich auch Störungsmeldungen bei Cloudanbietern wie Google und Microsoft. Die australische Regierung berief wegen der weltweiten Computer-Probleme eine Krisensitzung ein.

Mit Informationen von Reuters, dpa und AFP

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