Menschen vor einem Aquarium mit Fischen und Korallen.
Bildrechte: Christian Klenk, KU/Jura-Museum

Das neue Becken bietet mehr Glasfläche so können die Besucher die Tiere besser beobachten.

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Eichstätter Korallenriff wird offiziell eingeweiht

Knapp zwei Jahre lang befanden sich die Korallen und Zierfische in einem Behelfsbecken im Eichstätter Juramuseum. Jetzt wird das neue Aquarium offiziell eingeweiht. Das Riff ist das größte in Bayern und ein Fenster in die Vergangenheit.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Ein kleiner gelber Zierfisch schwimmt hinter einem Stein hervor, am Boden reckt ein Seeigel seine dunklen Stacheln, eine dunkelrote Koralle wiegt sich in der Strömung. Die Tiere haben sich nach dem Umzug aus dem Behelfsbecken in ihrer neuen Heimat eingefunden. Rund 60 verschiedenen Arten leben im Eichstätter Riff, dass das größte in Bayern ist.

Mehr Glasfläche und bessere Beleuchtung

Das Salzwasser hatte das alte Becken nach 40 Jahren im Einsatz die Fugen und den Boden so stark beschädigt, dass es nicht mehr zu reparieren war. Das neue drei auf drei Meter große Becken ist mit rund 7000 Liter größer und hat außerdem mehr Glasfläche als sein Vorgänger. Dadurch können vor allem auch kleine Besucher die Fische und Korallen besser beobachten. Dazu kommt noch eine LED Beleuchtung, die auch den Korallen zu Gute kommt, die ausreichend Licht brauchen. Die größte Koralle im Eichstätter Riff wiegt rund 20 Kilogramm.

60 verschiedene Arten im Eichstätter Riff

Insgesamt leben im Aquarium im Juramuseum auf der Willibaldsburg 60 verschiedene Arten darunter auch sogenannte lebende Fossilien. Also Tiere, die es auch schon vor mehreren Millionen Jahren gab und die die Zeit überdauert haben. Dazu gehören beispielsweise der Knochenhecht oder der Pfeilschwanzkrebs. Sie leben auch jetzt noch und können im Aquarium bestaunt werden.

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Seesterne und Schlangenstern.

Blick ins Jurameer

Der Blick ins Aquarium ist auch ein Blick in die Vergangenheit. Denn die Region war vor rund 150 Millionen Jahren genau das: Ein tropisches Jurameer. "Korallen zeigen ganz besonders, wie die Verhältnisse vor 150 Millionen Jahren waren. Nämlich tropisch. Auch da wuchsen überall die Riffe. Es gab Biodiversität-Hotspots und sehr viele verschiedenen Tiere, die gemeinsam existierten, und das können wir mit unserem Riff ganz hervorragend zeigen", erzählt Museumsleiterin Christina Ifrim. Einige der Fische lebten bereits vor 150 Millionen Jahren und ziehen jetzt ihre Bahnen durchs Aquarium.

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Das Aquarium im Juramuseum.

Aufwändiger Umzug der Korallen

Bereits im Februar siedelten die Verantwortlichen die Tiere vom Behelfsbecken ins neue Aquarium um. Ein kompliziertes Unterfangen, weil vor allem die Korallen sehr empfindlich sind. Die Wasserqualität und Temperatur muss stimmen, die Strömung und auch die Lichtverhältnisse. Während des Umzugs waren die Tiere natürlich nervös, aber das ging schnell vorbei. Die Tiere haben sich gut eingelebt und fühlen sich wohl: "Einige Korallen, die im Notaquarium etwas gelitten haben, blühen nun regelrecht auf im neuen Aquarium", berichtet eine Sprecherin des Museums. Dennoch könnte schon bald wieder ein Umzug anstehen.

Bald neuer Umzug

Bald schon könnte das Riff erneut umziehen müssen, denn auch das neue Aquarium ist noch nicht die dauerhafte Station für das Korallenriff. „Es handelt sich um eine Interimslösung, mit der wir die Zeit bis zur Neukonzeption des Museums überbrücken, deren Zeitplan auch vom Fortschritt der Burgsanierung abhängt“, erklärt Museumsleiterin Christina Ifrim. Das Aquarium sei daher bewusst so gebaut worden, dass es vollständig reversibel sei und nach der Neukonzeption an anderer Stelle weiterverwendet werden kann.

Bildrechte: BR/ Christoph Dicke
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Zierfisch im Aquarium.

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