Der Kulturpreis Bayern geht in diesem Jahr acht Mal nach Mittelfranken. Geehrt werden Künstler, Hochschulabsolventen und Doktoranden, teilt das Bayernwerk mit. Das verleiht den Preis gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst am kommenden Donnerstag um 19 Uhr im Münchner Showpalast.
Untersuchung zu Drogenkonsumräumen
Ein Preisträger ist Erwin Eckenberger. Er kommt aus der Ukraine und erhält einen Preis in der Sparte Wissenschaft für seine Abschlussarbeit im Studiengang Soziale Arbeit an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Eckenberger untersucht in seiner Arbeit, wie Drogenkonsumräume erfolgreich in Nürnberg eingeführt und betrieben werden könnten.
Dazu hat Eckenberger Drogenkonsumräume in ganz Deutschland analysiert und festgestellt: Akzeptanz sei ein wichtiger Faktor. "Nur durch vorurteilsfreie Angebote und geschultes Personal kann ein Drogenkonsumraum von den Konsumierenden angenommen werden", heißt es in der Pressemitteilung. Außerdem würden Befragungen belegen, "dass ein Drogenkonsumraum das bestehende Hilfsnetz sinnvoll ergänzen, zur Schadensminimierung beitragen und das Überleben von Konsumierenden sichern kann".
Generationen-Verständigung auf Holz
Ein Preis in der Sparte Kunst geht an Janos Schäfer. Der Cadolzburger erhält einen Preis für seine Abschlussarbeit im Studiengang Freie Malerei und Kunstpädagogik. Der Titel seines Werks heißt "Lernen, dankbar zu sein". Mit der Arbeit wolle er einen Beitrag zur Verständigung zwischen den Generationen leisten.
Auf einer Länge von 45 Metern hängen im Eingangsbereich der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg 27 bemalte Holztafeln, heißt es in der Mitteilung. Die Tafeln zeigen das zwischenmenschliche Miteinander in der digitalen Gesellschaft. Gemalt hat Schäfer mit Öl, umrandet sind die Holztafeln mit Satinstoff. Nach seinem Abschluss will Schäfer kein Referendariat machen und Kunst unterrichten, sondern weiterhin eigenständig als Künstler arbeiten.
Das Bayernwerk verleiht den Kulturpreis Bayern in diesem Jahr zum 20. Mal an Künstlerinnen und Künstler, aber auch an Absolventinnen und Absolventen sowie Doktorandinnen und Doktoranden bayerischer Hochschulen, Universitäten und Kunsthochschulen. Die Preise in der Sparte Wissenschaft sind mit jeweils 3.000 Euro und in der Sparte Kunst mit 10.000 Euro dotiert.
Weitere akademische Preisträgerinnen und Preisträger aus Mittelfranken sind Elisabeth Lörke von Hochschule Ansbach, Mia-Melissa Mayer von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Patrick Bullinger von der Hochschule für Musik Nürnberg und Dr. Michael Krause von Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Preise für Künstlerinnen und Künstler
Neben den Hochschulschaffenden geht der Kulturpreis auch an fünf Künstlerinnen und Künstler. In diesem Jahr entschied sich die Jury für den in Erlangen geborenen Schauspieler Flula Borg, den Klang- und Sprachkünstler Erwin Rehling, das EUKITEA – Kinder- und Jugendtheater und Internationales Theaterhaus, die Singer-Songwriterin Claudia Koreck sowie das Nürnberger Künstler-Duo Böhler & Orendt.
Musik, die Völker verbindet
Markus Blume, Staatsminister für Wissenschaft und Kultur, übergibt im Rahmen der Veranstaltung einen zusätzlichen Sonderpreis. Der geht in diesem Jahr an die ukrainische Dirigentin Oskana Lyniv, teilt das Kunstministerium mit. Lyniv stand 2021 als erste Frau bei einer Inszenierung der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth am Dirigentenpult. Blume betont, Lyniv sei eine "Botschafterin der Musik, die Grenzen überwindet und Generationen inspiriert." Gerade momentan brauche es die "völkerverbindende Kraft der Musik mehr denn je."
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!