Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
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Bedford-Strohm zu Silvesterkrawallen: Gemeinsam Lösungen suchen

Der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm hat zu einer Versachlichung in der Debatte um Integration nach den Silvesterkrawallen in Berlin aufgerufen. Er appellierte an Gesellschaft und Politik gemeinsam mit Migranten nach Lösungen zu suchen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Rettungskräfte dürften keine Angst vor dem nächsten Einsatz haben – für den evangelischen Landesbischof Heinrich-Bedford Strohm steht diese Frage an erster Stelle nach der Silvesternacht in Berlin.

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Nach Silvesterkrawallen: Bedford-Strohm fordert gemeinsame Lösungen mit Migranten

Im Anschluss an die Angriffe auf Rettungskräfte wird derzeit eine Debatte um die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund geführt. Bedford-Strohm warnt vor Verallgemeinerungen: "Die Menschen in den Vierteln selbst, die waren ja am allermeisten entsetzt – also Menschen mit Migrationshintergrund, die diese Leute in so unerträglicher Weise haben agieren sehen. Und deswegen müssen wir gemeinsam, egal woher wir kommen, erstens das Recht anwenden und zweitens natürlich die Frage stellen: Was ist an Integration versäumt worden?"

Zum letzten Mal in seiner Funktion als Landesbischof hat Bedford-Strohm in der Jahrespressekonferenz zu Themen aus Politik und Gesellschaft Stellung bezogen. Im Oktober endet seine Amtszeit. Dennoch will er auch in seinem letzten von zwölf Amtsjahren innerhalb der eigenen Kirche "noch sehr viel verändern und vorantreiben". "Ich bin noch nicht in Abschiedsstimmung, dazu ist dieses Jahr noch zu intensiv", sagte der evangelische Theologe.

So wolle er die nächsten Reformschritte in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) "noch aufs Gleis bringen". Er wolle auch die Verantwortung für etwaige Kritik daran übernehmen und nicht seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin aufbürden, erläuterte Bedford-Strohm.

Bedford-Strohm ist künftig auf internationalem Parkett unterwegs

Bedford-Strohm sagte, er plane "keinen einjährigen Abschied", die Zeit für Abschiedsworte komme noch früh genug im Herbst. Zugleich stehe auch danach für ihn alles andere als ein Ruhestand bevor, erläuterte er: Als Vorsitzender des Zentralausschusses des Weltkirchenrats wird sich Bedford-Strohm künftig mit internationalen Themen beschäftigen.

Am 27. März wählt die Landessynode - das Kirchenparlament der mehr als zwei Millionen Protestanten in Bayern - einen neuen Landesbischof oder eine neue Landesbischöfin. Allerdings bleibt Bedford-Strohm noch viele Monate im Amt: Die Verabschiedung findet erst im Oktober dieses Jahres statt, die Einführung seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin wenige Wochen später.

Video: Nach Silvesternacht - Streit um strengeres Waffengesetz

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