Wer einen PCR-Test gegen Bezahlung haben möchte, zum Beispiel für eine Reise oder den Besuch einer 3G-Plus-Veranstaltung, hat in vielen Landkreisen in Niederbayern und der Oberpfalz nur ein sehr eingeschränktes Angebot. Nicht alle Landratsämter veröffentlichen außerdem auf ihrer Homepage eine Liste mit Testmöglichkeiten für Selbstzahler.
Eigeninitiative gefragt
Der Landkreis Schwandorf zum Beispiel gibt auf seiner Homepage keinerlei Hinweise darauf. Dort muss jeder selbst herumfragen, welche Apotheke oder welcher Arzt einen PCR-Test anbietet. Der Landkreis Freyung-Grafenau dagegen hat auf seiner Homepage eine ganz ausführliche Liste mit Möglichkeiten für PCR- und Schnellteststationen im ganzen Landkreis. Hier gibt es sogar ein vergleichsweise großes Angebot, angefangen von bestimmten Arztpraxen bis zum privaten Rettungsdienst Stadler.
Anderswo sind Teststationen rar
In Stadt und Landkreis Straubing wiederum ist nur eine einzige Teststation für PCR-Tests gegen Bezahlung bekannt. Sie wird von zwei Apotheken gemeinsam am Straubinger Theresienplatz betrieben. Auch im Landkreis Cham bieten nur drei Apotheken PCR-Tests gegen Bezahlung an. Im Landkreis Regen, wo es anfangs so gut wie keine Möglichkeiten für einen bezahlten PCR-Test gegeben hatte, ist inzwischen der BRK-Kreisverband eingesprungen und öffnet nun dreimal pro Woche das Rotkreuzhaus in Zwiesel auch für kostenpflichtige PCR-Tests. Der Aufwand ist jedoch groß, so der Verband, weil das Angebot zeitlich und räumlich streng von den kostenfreien Testmöglichkeiten für Berechtigte getrennt werden muss.
Auch im Landkreis Tirschenreuth bietet der dortige BRK-Kreisverband PCR-Tests gegen Bezahlung an und zwar sogar an den drei Teststellen Tirschenreuth, Waldsassen und Kemnath. "Wir sind ein Flächenlandkreis", hieß es vom BRK-Kreisverband Tirschenreuth als Begründung, "und da kann es nicht sein, dass jemand, der für sich einen PCR-Test machen lassen möchte, eine Stunde herumfahren muss." Auch das Synlab in Weiden bietet im Landkreis Tirschenreuth PCR-Tests für Selbstzahler an.
Es scheitert oft am Platz
Betroffene können in jeder Region auch auf eigene Faust bei den Ärztinnen und Ärzten nachfragen. Aber die Arztpraxen sind nicht verpflichtet, PCR-Tests gegen Bezahlung anzubieten und tun es oft auch nicht. Das Gleiche gilt für Apotheken. Gerade in ländlichen Regionen haben Apotheken auch gar nicht die räumlichen Möglichkeiten, überhaupt Tests anzubieten. Denn selbst für einen Schnelltest braucht es separate Räume und Schutzvorrichtungen für das Personal. Einfach den Abstrich in den normalen Verkaufsräumen zu machen, ist nicht erlaubt.
Preise sind uneinheitlich
Weit auseinander geht die Preisspanne bei PCR-Tests. Während zum Beispiel der BRK-Kreisverband Regen nur 48 Euro verlangt, das wahrscheinlich günstigste Angebot in ganz Niederbayern, wie der Verband vermutet, kostet er in Straubing 99 Euro.
Ganz unterschiedlich sind auch die Personengruppen, die einen PCR-Test selbst bezahlen. In Zwiesel zum Beispiel waren es bisher viele junge Leute, die damit zum Beispiel in eine Diskothek gehen wollten. Dafür hatte bis Dienstag noch 3G-Plus gegolten. Ab Mittwoch gilt überall in Niederbayern dafür 2G, das heißt die Diskobesuchergruppe fällt künftig weg. Einen PCR-Test lassen aber auch viele machen, die ihn für einen Flug oder eine Reise brauchen. Es kommen aber auch Menschen, die besonders vorsichtig sind und mit einem PCR-Test sichergehen wollen, nicht infiziert zu sein, heißt es beim BRK-Kreisverband Tirschenreuth. Dazu zählen sogar vollständig Geimpfte.
Kostenlose PCR-Tests nur noch für Berechtigte
Seit 11. Oktober haben in Deutschland nur noch bestimmte Personengruppen und Kinder Anspruch auf kostenlose Schnell- oder PCR-Tests. Damals endeten die sogenannten Jedermann- oder Bürgertestungen. Seitdem dürfen die kommunalen und staatlich geförderten Teststationen nur noch Tests für berechtigte Personen anbieten und keine gegen Bezahlung.
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