Eigentlich ist der Kasparhof bei Mailling ein Demeter-Milchviehbetrieb. Aber seit ein paar Monaten wachsen dort auch Kräuterseitlinge, Austernseitlinge, Shiitakepilze und bald soll auch der Igelstachelbart zum Sortiment gehörten.
Pilzzucht mit viel Leidenschaft
Fragt man Maria Bachmayr nach der Pilzzucht, sprudelt es nur so aus der jungen Landwirtin heraus. Sie dürfte inzwischen eine echte Schwammerl-Expertin sein, was die Zucht angeht. Die besten Klimabedingungen, der beste Erntezeitpunkt - das und vieles mehr mussten sich Maria Bachmayr und ihr Mann Ludwig erst aneignen. Viele Betriebe habe man sich angeschaut, erzählt Ludwig Bachmayr, der die kleine Pilzhalle selbst und mit Hilfe von Freunden gebaut und mit der entsprechenden Technik ausgestattet hat.
Pilze sind empfindlich: "Wir sind für das Wetter zuständig"
Die Pilze mögen permanente Frischluft. Bei zu viel CO-2 würden die Stiele zu groß, die Köpfe blieben klein, was freilich nicht so optimal wäre, wissen die Bachmayrs. Zudem braucht es die richtige Temperatur, zwölf bis fünfzehn Grad. Auch die passende Luftfeuchtigkeit ist wichtig, erklärt Ludwig Bachmayr. Beheizt werde die Pilzhalle im Winter mit Hackschnitzeln aus dem eigenen Wald, der Strom komme größtenteils von der Photovoltaikanlage. "Letztendlich sind wir für das Wetter und fürs Ernten zuständig", fasst Maria Bachmayr zusammen.
Pilzanbau mit Potential
Die Pilze wachsen auf kleinen runden Ballen, die in Regalen untergebracht sind. Das Bio-Substrat besteht aus Holz, Stroh und Getreideschrot. Die Ballen werden derzeit noch zugekauft, irgendwann wollen die Bachmayrs das Substrat aber selbst am Hof herstellen. Da der Betrieb noch jung ist, wird noch viel ausprobiert. Etwa, unter welchen Bedingungen der Austernseitling am besten wächst. Und bald soll auch der Igelstachelbart, auch Affenkopfpilz genannt, am Kasparhof Einzug halten.
Die erste Schwammerlsaison
Seit diesem Frühjahr läuft die Pilzzucht auf dem Kasparhof und die Bachmayrs ziehen eine positive Zwischenbilanz. Auch wenn sich noch viel einspielen müsse und die Lieferwege stets optimiert werden, sei man mit der Pilzernte bislang sehr zufrieden. 80 Kilo ernten die beiden mit Helfern jede Woche, später sollen es einmal 120 Kilo sein. Beliefert werden rund 25 Hofläden im Umkreis von dreißig bis vierzig Kilometern. Kurze Lieferwege sind den Bachmayrs wichtig, um so ökologisch wie nur möglich zu produzieren.
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