Ein Schild "Bezirksklinikum Mainkofen" am Eingang der Einrichtung.
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BKH Mainkofen – entflohener Patient kehrt freiwillig zurück

BKH Mainkofen – entflohener Patient kehrt freiwillig zurück

Der flüchtige Patient des Bezirksklinikums Mainkofen im Landkreis Deggendorf ist wieder unter Aufsicht. Der Mann war im Rahmen eines Gruppenausgangs unterwegs und hatte sich davongemacht. Er habe sich aber gemeldet und wurde zurückgebracht, hieß es.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Der am Samstag aus dem Bezirksklinikum Mainkofen im Landkreis Deggendorf entkommene Patient ist wieder da. Nach Behördenangaben habe sich der Mann gemeldet und sei am Sonntag zum Bahnhof in Plattling gekommen, von wo aus ihn die Polizei nach Deggendorf zurückgebracht habe, sagte ein Sprecher des Bezirkes Niederbayern.

Beim ersten Probe-Ausflug im August passierte nichts

Der Patient war bei einem abendlichen, unbegleiteten Freigang dreier Patienten auf dem Klinikgelände unterwegs, als er sich davonmachte, wie eine Sprecherin des Bezirks Niederbayern mitteilte. Er hatte bereits Anfang August an einer "externen Erprobungsmaßnahme" teilgenommen, hieß es weiter. Dabei handelte es sich um den Kinobesuch in Plattling, der wegen der Flucht eines anderen Mannes in die Schlagzeilen geraten war.

Da der nun geflohene Patient dabei in keinerlei Weise auffällig war und von ihm keine akute Gefahr ausgeht, wurde die Lockerungsmaßnahme am Samstag gewährt. Hinweise auf einen Planungsfehler in der Durchführung ergaben sich bis jetzt nicht, so die Sprecherin des Bezirks.

Mehrere Fluchten aus Bezirkskrankenhäusern

In den vergangenen Wochen waren mehrmals Patienten aus Einrichtungen in Niederbayern geflohen. Ein wegen Totschlags verurteilter, von der Polizei als "äußerst gefährlich" eingestufter 24-Jähriger war während des Kinobesuches im August in Plattling entkommen. Bei der Planung und Durchführung dieser "externen Erprobungsmaßnahme" war es zu Fehlern gekommen, wie Bezirk und Klinik vor wenigen Tagen einräumten. Der Bezirk zog auch eine personelle Konsequenz: der Forensik-Chefarzt ist bis Jahresende vom Dienst freigestellt worden, wie der Bezirk Niederbayern mitteilte.

Knapp acht Stunden nach seiner Flucht war der 24-Jährige von der Polizei gefasst worden. Lockerungsmaßnahmen erhält er den Angaben zufolge zunächst keine mehr. Einem Bericht der Klinikleitung zufolge waren bei dem Kinobesuch eine Reihe von Fehlern passiert, so hatte der Straftäter keine männliche Begleitung dabei.

Klinikmitarbeiter bedroht und verletzt

Am 17. August gelang auch vier gefährlichen Insassen aus dem Bezirkskrankenhaus (BKH) Lerchenhaid bei Straubing die Flucht. Die verurteilten Straftäter sollen einen Mitarbeiter unter Todesdrohungen erpresst haben, die Pforte zu öffnen. Dabei wendeten sie auch Gewalt an: Der Klinikmitarbeiter wurde dabei verletzt.

Fünf Tage nach der Flucht wurde en 28-Jähriger in der Nähe der österreichischen Stadt Graz gefasst. Am 30. August wurden zwei der geflüchteten Straftäter in der Türkei aufgegriffen. Am 4. September folgte die Festnahme des vierten Mannes, ebenfalls nahe Graz.

Die Redaktion: In der ersten Fassung war fälschlicherweise von Straubing die Rede. Wir haben den Artikel korrigiert.

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