Eine sogenannte Blackout-Karte soll an jeden Memminger Kühlschrank. Darauf: Handlungsempfehlungen für einen Stromausfall sowie Infos, welche Stellen in diesem oder anderen Notfällen erreichbar sind. Die Stadt Memmingen hat sich auf einen großflächigen Stromausfall vorbereitet und will jetzt die Bürgerinnen und Bürger informieren. In den kommenden Wochen sollen die Blackout-Karten an die Haushalte in Memmingen verteilt werden.
Blackout-Karte informiert über Notrufannahmestellen
Ist der Strom mehr als zwei Stunden weg, werden die Notrufannahmestellen in der Region besetzt, etwa die Feuerwehrhäuser in und um Memmingen, so die Stadt. Von dort kann man bei häuslichen Notfällen auch Hilfe rufen, falls Telefone oder Mobilfunk nicht mehr funktionieren. Nach vier Stunden wird die Memminger Stadthalle zum sogenannten "Leuchtturm", wo Bürger Trinkwasser, Notstrom und Hilfe erhalten.
Bürgermeister: Memmingen gut auf Stromausfälle vorbereitet
Die Stadt Memmingen sei im Vergleich zu anderen Kommunen sehr gut auf Krisen und Stromausfälle vorbereitet, sagt Oberbürgermeister Jan Rothenbacher. Das liege auch daran, dass sich die Stadt sowie die Betreiber von Infrastruktureinrichtungen frühzeitig auf mögliche Krisen vorbereitet haben. Doch auch privat könne man vorsorgen. "Ich denke, das Wichtigste ist, sich in einer ruhigen Minute Gedanken zu machen, was man selbst braucht, um auch ein paar Tage bestehen zu können", sagt Rothenbacher. Der Bürgermeister empfiehlt, einige Liter Trinkwasser sowie haltbare Lebensmittel zu Hause zu lagern. Außerdem solle man einen kleinen Vorrat an lebensnotwendigen Medikamenten aufbewahren. Ob Lebensmittel oder Medikamente – eine Reserve sei wichtig, jedoch solle man nicht "hamstern", so Rothenbacher.
Klinikum: Mindestens sieben Tage autark
Die Stadt Memmingen organisiert die Krisenvorsorge gemeinsam mit Betreibern von Infrastruktureinrichtungen. Darunter ist das Klinikum Memmingen, das auch gut auf Notlagen vorbereitet sei, sagt Rupert Grashey, Chefarzt der Stabsstelle Notfall- und Katastrophenmedizin am Klinikum Memmingen. Mindestens sieben Tage kann das Krankenhaus im Falle eines Blackouts autark arbeiten. Man verfüge über zwei Notstromaggregate und kurzzeitig können wichtige Geräte im Klinikum auch im Akkubetrieb laufen. Ebenfalls für mindestens sieben Tage, bei sparsamem Verbrauch auch für zehn Tage, ist die Trinkwasserversorgung in Memmingen gesichert. Die Trinkwasserbrunnen werden im Falle eines Blackouts mit Notstromaggregaten betrieben.
Gasspeicher in Memmingen komplett gefüllt
Auch um die Gasversorgung brauche man sich keine Sorgen zu machen, sagt Marcus Geske, der Leiter der Stadtwerke Memmingen. Die Gasspeicher in Memmingen, sowie in ganz Deutschland, seien aktuell zu 100 Prozent gefüllt. Einige Maßnahmen habe man im vergangenen Jahr nochmals überdacht und verschärft, sagt Geske. "Wir haben zum Beispiel unsere Dieselvorräte für die Notstromaggregate erhöht. Außerdem haben wir die interne Kommunikation nochmal neu aufgestellt mit ausfallsicheren Funkgeräten."
Im vergangenen Winter wurde in Memmingen deutlich an Gas gespart. Die Gasabgabemenge war mit einem Rückgang von 20 Prozent deutlich geringer als im Jahr zuvor. Das lag zum einen an den Einsparbemühungen der Kunden und zum anderen an dem warmen Witterungsverlauf im vergangenen Winter. In diesem Winter seien zwar die Gaspreise und damit wohl die Einsparbemühungen weniger hoch, jedoch bemerke man auch bei den Stadtwerken Memmingen eine Tendenz hin zu mehr erneuerbaren Energien, so Geske.
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