Feuerwehrkräfte stehen in orangen Spezialanzügen und mit Atemmasken nach dem Chemieunfall in Blaichach auf der Straße.
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Nach einem Chemieunfall in einer Wäscherei befinden sich an die 300 Einsatzkräfte in Blaichach im Großeinsatz.

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Chemieunfall in Wäscherei: Stundenlanger Großeinsatz zu Ende

Bei einem Betriebsunfall in einer Wäscherei im schwäbischen Blaichach ist eine Chemikalie ausgetreten, es entstanden giftige Dämpfe - insgesamt 19 Menschen mussten behandelt werden. Feuerwehr, Polizei und THW waren fast 24 Stunden lang im Einsatz.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

In einer Wäscherei in Blaichach ist es Montagfrüh um kurz vor 7 Uhr zu einem Betriebsunfall gekommen. Erst in den frühen Morgenstunden des heutigen Dienstags konnten die rund 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und THW ihren Einsatz beenden. Das Gebäude ist soweit wieder freigegeben, komplett gereinigt und gelüftet, so ein Polizeisprecher

Laut Polizei sind derzeit die Ermittler sowie Mitarbeiter einer Fachfirma vor Ort, um den Schaden zu untersuchen und zu klären, wie es zu der Verpuffung kommen konnte. Die Ergebnisse werde man dann der Staatsanwaltschaft weiterleiten. Es sei zu prüfen, ob strafrechtlich relevantes Verhalten vorliege, zum Beispiel, ob alle technischen Vorgaben eingehalten wurden. Die Firma hat derzeit noch geschlossen.

Betriebsunfall: 300 Liter chemischer Stoff ausgetreten

Aktuell geht die Polizei von einem Betriebsunfall aus. Infolge eines technischen Defekts soll es zu einer Verpuffung in einem Tank einer Maschine gekommen sein. Dadurch traten aus dem 1.000 Liter-Behälter ungefähr 300 Liter flüssiges Waschhilfsmittel aus. Dieses reagierte mit einem weiteren Stoff, so dass gesundheitsschädliche Dämpfe entstanden. Die Feuerwehr war stundenlang damit beschäftigt, die giftige Mischung abzubinden, um dadurch eine weitere Entwicklung schädlicher Dämpfe zu verhindern.

Ein Großteil der Flüssigkeit ist der Polizei zufolge dabei in das Kellergeschoss der Firma gelaufen. Nach bisher unbestätigten Meldungen soll es sich um eine Natriumhydroxid-Lösung handeln, die als Bestandteil für eine Natronbleichlauge dient.

Beschwerden nach dem Kontakt mit giftigen Dämpfen

Nachdem ein Mitarbeiter mit den giftigen Dämpfen in Berührung gekommen war, war er leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, konnte es nach kurzer Zeit aber wieder verlassen. Insgesamt 19 Personen wurden vom Rettungsdienst versorgt, darunter drei Einsatzkräfte der Feuerwehr und des THW.

In Folge des Chemieunfalls war das Gebiet rund um die Wäscherei gestern großräumig abgesperrt worden. Auch ein angrenzender Verbrauchermarkt und Campingplatz waren kurzzeitig teilweise evakuiert worden, Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, nachdem über viele Stunden hinweg ein beißender, Essig-artiger Geruch in der Luft gelegen hatte.

Im Video: Chemieunfall in Blaichacher Wäscherei

Einsatzkräfte der Feuerwehr sind damit beschäftigt, die giftige Chemie-Mischung abzubinden.
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Nach einem Chemieunfall am Montagmorgen lief in Blaichach ein Großeinsatz: Bei einer Wäscherei sind gefährliche Dämpfe ausgetreten.

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