Blick auf das Oktoberfestgelände
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BR24live: Oktoberfestbilanz - das war die Wiesn 2022

Mit dem 3. Oktober endet das Oktoberfest. Die Festleitung zieht Bilanz, wie die Wiesn nach zwei Jahren Pause angenommen wurde. Ob und wie sich die Wiesn auf das Corona-Geschehen in der Landeshauptstadt ausgewirkt hat, wird weiter ein Thema sein.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

  • Direkt zum aktuellen Artikel: 5,7 Millionen Besucher: Wiesn verfehlt frühere Rekorde

Ein letztes Mal zu "Ein Prosit" im Bierzelt anstoßen, vom Riesenrad den Blick über die Theresienwiese genießen oder am Schießstand ein paar Rosen schießen: Mit dem 3. Oktober geht die Wiesn 2022 zu Ende. Wie immer zum Abschluss des größten Volksfestes der Welt zieht die Festleitung am letzten Tag Bilanz. Zu Fragen wie "Wie viele Liter Bier wurden getrunken?" oder "Wie viele Polizeieinsätze gab es?" stellt sich bei der ersten Wiesn seit dem Beginn der Corona-Pandemie auch diese Frage: Welche Auswirkungen hat das Oktoberfest auf die Corona-Zahlen in und um München?

Zwischenbilanz: Weniger Besucher auf dem Oktoberfest

Bis zur Wiesn-Halbzeit hatten drei Millionen Besucher das Oktoberfest besucht, 300.000 weniger als im Jahr 2019. Berechnet wird die Besucherzahl laut Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner anhand der "Befüllung der Straßen" und der Reservierungen in den Zelten. Besonders wenig Leute besuchten bis zum 25. September die Oide Wiesn. Im Vergleich zur Wiesn 2019 ging die Besucherzahl von 250.000 auf 100.000 Besucher zurück.

Erwartet wird, dass die Besucherzahl zum Wiesn-Ende am Montag hinter der letzten Wiesn 2019 zurückbleibt. Damals kamen 6,3 Millionen Gäste. Auch der Bierfluss war gebremst, etwa zehn bis 15 Prozent weniger sei wohl ausgeschenkt worden, sagte Baumgärtner der Nachrichtenagentur dpa.

Zur Wiesn-Zeit dominierten auch Themen das Weltgeschehen, die manchem Besucher die Lust auf das Fest geraubt haben mögen. Vor diesem Hintergrund zeigte sich Baumgärtner zufrieden: "Wenn ich alles zusammennehme: Energiediskussion, Inflation, Geldsorgen und das Wetter - dann ist es eine Topwiesn."

Nasse und kalte Wiesn

Schuld an dem eher geringeren Besucherandrang war laut Baumgärtner aber vor allem das schlechte Wetter. Dahingehend hatten die Wiesn-Organisatoren und Stand- oder Fahrgeschäft-Besitzer heuer eher weniger Glück. Er habe seit vielen Jahren kein so schlechtes Wetter während der Wiesn-Zeit erlebt, trotzdem hätten die Gäste mit großer Freude gefeiert, so Wiesn-Chef Baumgärtner.

Weil das Wetter auch in der zweiten Oktoberfest-Hälfte regnerisch und kalt vorhergesagt war, durfte an Eisständen auch Glühwein ausgeschenkt werden. Die Festleitung kann den Verkauf von Glühwein genehmigen, wenn der Eisverkauf von schlechtem Wetter stark beeinträchtigt ist.

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Wegen des schlechten Wetters durften Eisverkäufer heuer auf der Wiesn auch Glühwein ausschenken.

Steigende Infektionszahlen in München

Laut der Halbzeitbilanz gab es auf der Wiesn keine größeren Personalausfälle wegen Corona. Doch gut eineinhalb Wochen nach Beginn des Oktoberfestes ist die Inzidenz in München am Freitag auf 792,8 gestiegen. Ein Zusammenhang zwischen den steigenden Zahlen und dem Oktoberfest kann zwar nicht bewiesen werden - er liegt aber nahe. Am Donnerstag lag der Wert noch bei 695,8.

Laut der Münchner Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek ist auch die Bettenbelegung in den Kliniken angestiegen. Vor zwei Wochen seien in München noch 200 Normalbetten mit Corona-infizierten Personen belegt gewesen, jetzt seien es rund 350, so Zurek. Bisher sei aber alles noch im Rahmen.

Auch bei anderen Volksfesten hatte sich häufig etwa eineinhalb Wochen nach Beginn ein starker Anstieg in den Inzidenzen gezeigt. Oft waren diese dann noch gut eine Woche weiter gestiegen. Auch Experten hatten im Vorfeld des Oktoberfest eine "Wiesn-Welle" vorhergesagt.

Lauterbach: Herbstwelle steht bevor

Auch abseits des Oktoberfestes warnte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin mit RKI-Chef Lothar Wieler, dass uns der Beginn einer Herbst- und Winterwelle direkt bevorstehe. Beide zeigten sich aber zuversichtlich, das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. Derzeit seien auch noch keine massiven Anstiege der Krankenhauseinweisungen und der Todesfälle zu verzeichnen.

Mit Material von dpa

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