Bei bestem Wetter ist am Sonntag das Internationale Samba-Festival zu Ende gegangen. Drei Tage lang hat sich Coburg wieder in die "nördlichste Stadt Brasiliens" verwandelt. Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt waren zu Gast, etwa aus Singapur, Kolumbien oder Südamerika. Die rund 3.000 Sambistas feierten gemeinsam mit tausenden Besuchern ein ausgelassenes und friedliches Fest. Nennenswerte Zwischenfälle gab es nach Angaben der Veranstalter nicht.
Samba-Königin reist aus Brasilien an, Söder bringt Scheck mit
Wie schon im Vorjahr waren zwei große Bühnen auf dem eingezäunten Festivalgelände am Schlossplatz und auf dem Marktplatz sowie eine weitere auf dem Albertsplatz aufgebaut worden. Die Vorfreude auf das Samba-Festival sei in diesem Jahr so groß wie nie zuvor gewesen, hatte Veranstalter Rolf Beyersdorf BR24 im Vorfeld gesagt. Die vergangenen beiden Jahre nach der Pandemie-Pause seien etwas schwierig verlaufen. Jetzt aber habe er eine große Energie in der Stadt gespürt und man sei seit Wochen und Monaten in der Planung für das Samba-Wochenende, so Beyersdorf.
Neben zahlreichen Musik- und Trommelgruppen haben auch in diesem Jahr wieder die Samba-Königin aus Rio und weitere "Samba-Hoheiten" in Coburg für farbenfrohe Bilder und ausgelassene Stimmung gesorgt. Neben den Auftritten der Bands und Gruppen sei die Atmosphäre in Coburg für ihn wichtigste, so Beyersdorf. Drei Tage lang tauche Coburg ab in ein Meer aus Farben und Rhythmen.
Am Freitag bei der Eröffnung war auch Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zu Gast. Im Gepäck hatte er einen Scheck über 50.000 Euro zur einmaligen Förderung des Festivals durch den Freistaat. Söder wiederum wurden von den Veranstaltern zum "Ehrenbotschafter des Internationalen Samba-Festivals" ernannt worden.
Drohende Insolvenz durch Sparmaßnahmen abgewendet?
Im vergangenen Jahr war wenige Wochen nach dem Festival bekannt geworden, dass eine Insolvenz drohte. Eine Sofortzahlung der Stadt Coburg hatte die Fortführung in diesem Jahr gesichert. Die Samba-Verantwortlichen hätten diesbezüglich ihre Hausaufgaben gemacht und sowohl Sparmaßnahmen ergriffen als auch zusätzliche Sponsorengelder hinzugewinnen können, so Beyersdorf. So verzichteten die Veranstalter in diesem Jahr beispielsweise auf eine kostspielige Spielfläche am Hofgarten.
Samba-Festival bringt Region Besucher und Geld
Im Vorfeld des Festivals hatten die Samba-Verantwortlichen zusammen mit Vertretern der Industrie- und Handelskammer zu Coburg und des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands in Oberfranken die wirtschaftliche Komponente des Festivals betont. Das Festival locke jährlich viele tausend Gäste in die Stadt, die am Wochenende Geld in der Region ausgäben. Zudem profitiere das Image Coburgs durch das farbenfrohe und musikalische Spektakel Mitte Juli, so der Tenor der Wirtschaftsvertreter.
Das Internationale Samba-Festival in Coburg hat seinen Ursprung im Jahr 1992. Seitdem hat sich das Festival zu einem der größten Festivals in Europa entwickelt. Im vergangenen Jahr kamen nach Veranstalterangaben etwa 150.000 Besucherinnen und Besucher an den drei Veranstaltungstagen nach Coburg.
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