Rund 1.000 Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Rosenheim haben am Vormittag gegen den geplanten Brenner-Nordzulauf demonstriert. Die Kundgebung des Brennerdialogs e.V. fand in der Innenstadt von Rosenheim statt. Die Gegner des umstrittenen Projekts lehnen den Neubau einer zweigleisigen Zugstrecke, die für 230 km/h ausgerichtet sein soll, strikt ab.
Gegner fordern Ausbau statt Neubau
Auf den Schildern der Teilnehmer standen ihre Forderungen: "Schneller - Wir alle wollen die Güter lieber 10 Jahre früher auf die Schiene" oder "Nachhaltiger - Ertüchtigen, was schon da ist, reduziert CO2-Ausstoß und Flächenfraß". Forderungen, die auch im Alternativkonzept der Bürgerinitiativen stehen: Man solle den Bestand im Landkreis Rosenheim und der Umgebung nutzen, ausbauen und mit Lärmschutz nach Neubaustandard versehen. Dies sei schneller, billiger und nachhaltiger als ein Neubau.
2025 wird der Bundestag entscheiden
Die Kosten des Brenner-Nordzulaufs werden auf 10 Milliarden Euro geschätzt - "unser Vorschlag summiert sich auf zwei Milliarden", sagte der 1. Vorsitzende des Brennerdialogs, Lothar Thaler. Auf dem Podium sprachen der CSU-Landtagsabgeordnete Sebastian Friesinger, Sepp Lausch von den Freien Wählern, der Linken-Bundestagsabgeordnete Ates Gürpinar und die SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl.
Ihr Konzept haben die Bürgerinitiativen bereits an das Eisenbahnbundesamt geschickt. 2025 wird der Deutsche Bundestag darüber entscheiden, ob ein Neubau kommt oder nicht.
Der Rosenheimer Brennerdialog hat sich 2022 dem "Aktionsbündnis Bahn Bürgerinitiativen Deutschland" angeschlossen, dem insgesamt 19 Bürgerinitiativen aus ganz Deutschland angehören. Das Aktionsbündnis kritisiert, dass in Deutschland neue Hochgeschwindigkeitstrassen für den Fernverkehr geplant sind, "ohne Rücksicht auf den Flächenverbrauch und die Schädigung von Mensch, Umwelt und Natur".
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