Die Wähler für Wähler (WfW) in Saal an der Donau im Kreis Kelheim haben nach eigenen Angaben knapp 1.000 Unterschriften gegen die dort geplante Seilbahn gesammelt. Damit hätten sie die Hürde von rund 450 Unterschriften, die für die Einreichung des Bürgerbegehrens notwendig sind, deutlich überschritten.
Das ist die Kritik am Projekt Seilbahn
Vergangenen Freitag wurden die Unterschriften der Verwaltung im Rathaus übergeben. Diese muss jetzt die gültigen Stimmen zählen und das Bürgerbegehren dem Gemeinderat binnen vier Wochen zur Entscheidung vorlegen.
Das Ergebnis der Unterschriftensammlung bezeichnete Mario Kasper, Fraktionssprecher der WfW im Saaler Gemeinderat, als deutliches und ausdrucksstarkes Zeichen der Bürger, dass das Seilbahnprojekt von vielen sehr kritisch gesehen werde.
Die Gegner halten die Seilbahn für zu teuer, da auch die Zahl der zu erwartenden Fahrgäste viel zu gering sei. Zudem würden die geplanten 21 Stützen einen massiven Eingriff in die Landschaft des Donautals darstellen.
Auch in Kelheim gab es zu der geplanten Seilbahn ein Bürgerbegehren und auch dort wurde nach Angaben der Freien Wähler die vorgeschriebene Anzahl an Stimmen erreicht.
In zwölf Minuten von Kelheim zum Bahnhof Saal
Das Projekt des Landkreises Kelheim sieht eine Seilbahn zwischen dem Wöhrdplatz in Kelheim und dem Bahnhof in Saal an der Donau vor. Mit der Seilbahn könnten Bahnpendler in zwölf Minuten direkt zum Bahnhof fahren – statt über sieben Kilometer auf stark befahrenen Straßen. Kelheim ist neben Tirschenreuth die einzige Kreisstadt in Bayern ohne Bahnanbindung.
Die Trasse soll abseits von Wohnbebauungen verlaufen. Landrat Martin Neumeyer (CSU) kann sich eine Seilbahn in seinem Landkreis durchaus vorstellen: Vergangenes Jahr sagte er, es sei eine "einmalige Gelegenheit, eine attraktive Verkehrsanbindung mit einer zukunftsfähigen, ökologisch und ökonomisch sinnvollen Verkehrsform zu schaffen". Der Straßenverkehr solle dadurch entlastet werden.
Die Kosten würden nach ersten Schätzungen rund 28 Millionen Euro betragen, könnten aber zu 90 Prozent vom Bund übernommen werden.
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