Selfies, Unterschriften, Hände schütteln – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier tauscht derzeit für drei Tage seinen Amtssitz in Berlin und führt seine Geschäfte im oberpfälzischen Weiden aus. Am Dienstagmittag ist das Staatsoberhaupt in der Innenstadt eingetroffen und wurde in der Fußgängerzone von Oberbürgermeister Jens Meyer (SPD) begrüßt.
Bundespräsident macht Selfies mit Weidener Bürgern
Anschließend zeigte sich Steinmeier bei einem kurzen Spaziergang volksnah. Geduldig schoss er Selfies, führte kurze Gespräche mit Bürgern und gab Autogramme. Bei einem Bäckerstand kaufte Steinmeier für sich und den Oberbürgermeister je eine Breze. Steinmeiers Besuch findet im Rahmen einer Tour, der sogenannten "Ortszeit Deutschland" statt. Dabei will der Bundespräsident mit Bürgern ins Gespräch kommen und herausfinden, wie sich nationale Themen in der Region auswirken. Für seinen ersten Tag in Weiden sind unter anderem noch ein Besuch im Jugendzentrum geplant. Steinmeier will dort mit jungen Leuten Computerspiele spielen.
Außerdem steht ein Besuch beim Fußball-Training des FC-Weiden Ost an. An den nächsten beiden Tagen wird es noch eine Diskussionsrunde mit Bürgern und einen Besuch in der Major-Radolff-Kaserne geben.
Altstadthotel statt Schloss Bellevue
Am Mittag ist die Standarte von Schloss Bellevue an Steinmeiers Altstadthotel in Weiden gehisst worden. Sie zeigt an, wo gerade der jeweilige Amtssitz des deutschen Staatsoberhauptes ist. Zunächst hat sich Steinmeier ins goldene Buch der Stadt eingetragen. Zwischen den Terminen wird sich Steinmeier um seine Amtsgeschäfte kümmern. Dafür ist er mit rund einem Dutzend Mitarbeitern angereist, dazu kommt sein Sicherheitspersonal.
Weiden steht auch für gesellschaftliche Herausforderungen
Die Stadt Weiden wurde für diese "Ortszeit Deutschland" ausgewählt, weil sich hier laut Bundespräsidialamt gesellschaftliche Herausforderungen unserer Zeit besonders zeigen. Er wolle "insbesondere dorthin, wo Umbau stattgefunden hat, wo Veränderung stattfindet", sagte Steinmeier im Vorfeld dem BR, und Weiden gehöre zu diesen Stellen.
Weidens Oberbürgermeister Jens Meyer (SPD) freut sich, dass seine Stadt vorübergehend offiziell Amtssitz des Bundespräsidenten ist.
"Wir wollen uns möglichst authentisch zeigen und Weiden so präsentieren, wie Weiden ist, mit all den Macken, die wir haben" Oberbürgermeister Jens Meyer im Vorfeld.
Im Audio: Interview mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Besuchstermine – nicht nur für die schönen Orte der Stadt
Die Besuchstermine seien so ausgesucht, dass man nicht nur die schönsten Orte der Stadt vorstelle, sondern Orte, an denen sich etwas bewegt hat, an denen "Storys dahinter sind". Die Stadt Weiden hat einen Prozess der Deindustrialisierung hinter sich, erklärt der Oberbürgermeister, vor allem im Glas- und Porzellanbereich. Inzwischen liegen 80 Prozent der Arbeitsplätze im tertiären Sektor, also in Handel und Dienstleistungen. Die über lange Jahre relativ hohe Arbeitslosigkeit hat sich inzwischen auf den bundesweiten Schnitt von 5,9 Prozent eingependelt.
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