ARCHIV - 12.06.2017, Bayern, Günzburg: Auf einem Polizeifahrzeug warnt eine Leuchtschrift vor einer Unfallstelle. (zu dpa: «Motorrad prallt gegen Baum - Fahrer und Mitfahrer schwer verletzt») Foto: Stefan Puchner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Symbolbild - Polizei sichert Unfallstelle

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Unfall bei Abreise von Viktor Orban in Stuttgart – Polizist tot

Bei einer Polizeieskorte des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban in Stuttgart hat es einen tödlichen Verkehrsunfall gegeben. Ein Polizist starb, ein weiterer wurde schwer verletzt.

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Bei der Abreise von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban ist es am Montagvormittag in Stuttgart zu einem folgenschweren Unfall gekommen. Ein 61 Jahre alter Polizist hatte die Eskorte zum Stuttgarter Flughafen begleitet und wurde dabei von einer Autofahrerin so schwer verletzt, dass er später starb. Ein 27 Jahre alter Polizist erlitt zudem schwere Verletzungen, wie die Polizei am späten Nachmittag mitteilte.

Orban, dessen Fahrzeug nicht in den Unfall verwickelt war, blieb nach Polizeiangaben unverletzt und konnte seine Fahrt zum Stuttgarter Flughafen wie geplant fortsetzen.

69-Jährige übersieht Polizeiabsperrung

Die Motorradstaffel der Verkehrspolizei eskortierte Orban, der am Sonntagabend in der baden-württembergischen Landeshauptstadt die Partie Ungarn gegen Schottland bei der Fußball-EM besucht hatte, Behördenangaben zufolge gegen 11.15 Uhr zum Flughafen. Eine 69-jährige Autofahrerin wollte demnach im Stadtteil Degerloch in die gesperrte Straße einbiegen, auf der die Eskorte unterwegs war. Hierbei soll die Frau die Sperrung übersehen haben, woraufhin sie mit dem Kolonnenmotorrad des 61-Jährigen zusammenstieß. Der Polizist erlag seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Die Maschine des 61-Jährigen wurde durch die Wucht des Aufpralls gegen das Polizeimotorrad des 27-Jährigen geschleudert, der die Kreuzung abgesperrt hatte. Er kam ebenfalls mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

Polizei trauert, Politiker erschüttert

Bundesinnenministerin Nancy Faeser sprach auf der Plattform X von einer "furchtbaren Nachricht". Die SPD-Politikerin versicherte der Familie und dem Polizeipräsidium Stuttgart ihre Anteilnahme. In Gedanken sei sie auch bei dem schwerverletzten Beamten. Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) teilte am Abend mit, nach dem Unfall in Stuttgart-Degerloch trauere die gesamte Polizei Baden-Württembergs. Jeder Einsatz könne bei Polizistinnen und Polizisten Leben und Gesundheit gefährden. 

Der Stuttgarter Polizeipräsident Markus Eisenbraun äußerte sich erschüttert: "Die tragischen Umstände des Todes unseres geschätzten Kollegen machen uns fassungslos und treffen die gesamte Stuttgarter Polizei ins Mark. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Angehörigen und Freunden. Dem bei dem Unfall ebenfalls schwerverletzten Kollegen senden wir unsere besten Genesungswünsche."

Auch Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) zeigte sich bestürzt. "Bis heute Mittag haben wir alle uns gefreut, dass wir in unserer Stadt ein so friedliches und wunderbares Fußballfest feiern können", erklärte Nopper. "Dieser schreckliche Unfall hat uns mit Gewalt aus dieser fröhlichen Stimmung herausgerissen."

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