Kreiswahlleiter Frank Rattel und sein Team haben sich gut vorbereitet auf den Wahlsonntag am 23. Februar. Denn es geht nicht nur um eine neue Bundesregierung: Auch der neue Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu muss beweisen, dass er funktioniert. Trotz der neuen Bezeichnung: "Auf dem Stimmzettel bleibt für die Wähler alles beim Alten", verspricht Rattel. Die Wahllokale sind dieselben und auch die Stimmabgabe verläuft wie gewohnt. Aber warum dann überhaupt dieser neue Wahlkreis?
Bevölkerungsentwicklung bestimmt Wahlkreis-Anzahl einer Region
Die Antwort liegt in der Bevölkerungsentwicklung. Bayern wächst, während in Sachsen-Anhalt die Einwohnerzahl schrumpft. Um sicherzustellen, dass jede Stimme gleich viel zählt, musste ein Wahlkreis in Sachsen-Anhalt aufgelöst und dafür in Bayern ein neuer geschaffen werden. So entstand der Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu. Und der besteht aus Teilen der bisherigen Wahlkreise Augsburg-Land, Neu-Ulm und Ostallgäu.
Wer sind die neuen Kandidaten?
Die bisherigen Abgeordneten bleiben ihren alten Wahlkreisen treu. Deshalb treten im neuen Wahlkreis weitgehend unbekannte Gesichter an: für die CSU als Direktkandidat der Wirtschafts- und Politikberater Florian Dorn. Für die SPD kandidiert der Realschullehrer Marcel Keller. Für die Grünen geht der Memminger Stadtrat Joachim Linse ins Rennen, für die AfD der Aichacher Kreisrat Simon Kuchlbauer. Der Berufssoldat Daniel Steffen ist der Kandidat der FDP, der Kaminkehrer Michael Kroeschell der der Freien Wähler. Und die studierte Juristin Jennifer Merx tritt für Die Linke an.
Neue Bewerber bringen Überraschungspotenzial mit sich
Eine Umfrage zeigt: Viele Wähler haben noch keine Ahnung, wer sie sind. "Die kennen wir nicht so, die wo jetzt da aufgestellt sind, als die, die wir schon länger gehabt haben," sagt eine Wählerin, deren Aussage stellvertretend für viele andere Befragte steht. Das könnte die kommende Bundestagswahl am 23. Februar spannend machen, denn: Unbekannte Kandidaten bringen immer ein gewisses Überraschungspotenzial mit sich, heißt es.
Besonderheiten des neuen Wahlkreises
Interessant sind auch die demografischen Besonderheiten des neuen Wahlkreises. Laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik ist gut die Hälfte der Menschen hier in der römisch-katholischen Kirche, fast jeder Zweite ist verheiratet. Mit einem Anteil von rund 70 Prozent gehören überdurchschnittlich viele Wohnungen Privatpersonen – bayernweit sind es etwa 60 Prozent. Diese Daten könnten Hinweise darauf geben, welche Themen den Wählern besonders wichtig sind.
Auch die EDV funktioniert schon wie sie soll
Kreiswahlleiter Frank Rattel ist optimistisch, dass die Premiere des neuen Wahlkreises reibungslos verlaufen wird. "Wir haben das Wahlprogramm unserer EDV auch schon getestet, zusammen mit dem Landeswahlleiter, die Übertragungswege angeschaut und gegebenenfalls auch leicht nachgebessert. Das hat soweit alles gut funktioniert", sagt er. Und so können die Wähler in der Region am 23.Februar entscheiden, wer die Region Memmingen-Unterallgäu in Berlin vertreten soll.
Neuer Wahlkreis: Jetzt auch Memmingen-Unterallgäu im Wahlfieber
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