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In den meisten oberbayerischen Wahlkreisen sind die Stimmen mittlerweile ausgezählt. Dabei zeigt sich immer deutlicher: Die CSU hat vielerorts eine schwere Schlappe erlitten.
Schwere Verluste für die CSU im Kreis Rosenheim, Freie Wähler bei knapp 10 Prozent
Laut vorläufigem Endergebnis landet die CSU mit 31 Prozent der Zweitstimmen noch unter dem bayerischen Durchschnitt, sie verliert im Landkreis Rosenheim 9,5 Prozentpunkte.
Daniela Ludwig, Mitglied in Parteivorstand und Präsidium der CSU, holt mit 36,1 Prozent der Erststimmen zum fünften Mal das Direktmandat für den Bundestag. Trotz hoher Verluste in Höhe von 9,8 Prozentpunkten ist sie mit ihrem Ergebnis zufrieden, wie sie dem BR-Studio Rosenheim sagte. Es gebe in ihrem Wahlkreis "oft auch begründetes Unverständnis mit den Corona-Maßnahmen". Das habe sich im Wahlergebnis niedergeschlagen.
Den vergleichsweise größten Zuwachs im Wahlkreis Rosenheim verbuchen die Freien Wähler, sie legen um 7,2 Prozentpunkte auf 9,6 Prozent zu.
In Altötting und Ingolstadt knapp 35 Prozent für die CSU
Für den Wahlkreis Altötting und Mühldorf liegt das vorläufige Wahlergebnis vor. Demzufolge hat Stephan Mayer von der CSU erneut das Direktmandat mit 43,3 Prozent geholt. Damit liegt er 11,3 Prozentpunkte unter seinem Ergebnis zur Bundestagswahl 2017.
Bei den Zweitstimmen liegt die CSU mit 34,2 Prozent vorne und hat damit im Wahlkreis 9,8 Prozentpunkte weniger als 2017 erhalten.
Große Verluste auch in Ingolstadt
Reinhard Brandl, Direktkandidat der CSU, holt in Ingolstadt zum vierten Mal in Folge das Mandat. Allerdings hat auch er Stimmen verloren. Er erhielt diesmal 44,93 Prozent der Erststimmen – gute vier Prozentpunkte weniger als bei der Wahl 2017. Brandl ist zufrieden mit seinem Ergebnis, wie er dem BR sagte: "Ich bin sehr zufrieden. (...), dass mir hier 45 Prozent der Menschen ihr Vertrauen geschenkt haben, ist für mich eine große Ehre und ich bin da auch ein Stück weit demütig." Die anderen Kandidaten liegen weit hinter Brandl.
Doch auch im Wahlkreis 216 Ingolstadt muss die CSU große Verlust hinzunehmen. Nach vorläufigem amtlichen Endergebnis erhält die Partei im Wahlkreis Ingolstadt 34,61 Prozent der Zweitstimmen.
Peter Ramsauer verliert Wählerstimmen
Peter Ramsauer (CSU) hat bei der Bundestagswahl das Direktmandat im Wahlkreis 225 Traunstein/Berchtesgadener Land gewonnen. Der frühere Bundesverkehrsminister erreicht 36,63 Prozent der abgegebenen Stimmen. Ramsauer, der die Region seit 1990 im Deutschen Bundestag vertritt, musste jedoch herbe Stimmenverluste hinnehmen. Bei der letzten Bundestagwahl 2017 gewann er das Direktmandat noch mit 50,3 Prozent der Wählerstimmen.
Heute kam der CSU-Politiker nur mehr in der Bergsteiger-Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden auf fast 51 Prozent.
Bei den Zweitstimmen ging es für die CSU auch in diesem Wahlkreis steil nach unten: 31,54 Prozent der Wähler machten ihr Kreuzchen in der Region im Südosten Oberbayerns bei den Christsozialen. Bei den Zweitstimmen belegt die SPD Platz 2 mit 15,45 Prozent vor den Freien Wählern mit 13,10 Prozent.
Deutliche Verluste für die CSU auch in München – Grüne stark
Am frühen Abend hatte es so ausgesehen, als könnten die Grünen gleich mehrere der Direktmandate in München gewinnen. Am Ende war es eines, der Münchner Süden. Bei den Zweitstimmen liegen die Grünen in der Landeshauptstadt vorn: Sie haben 8,8 Prozentpunkte zugelegt im Vergleich zur vergangenen Bundestagswahl 2017 und konnten sich 26,1% der Stimmen sichern. Die CSU dagegen verlor deutlich, 6,2 Prozentpunkte und kam auf 23,8%. Die SPD konnte um 2,8 zulegen auf 19,0%. AFD und Linke haben verloren, die FDP kommt auf 13,7%, was einen leichten Verlust von 0,5 Prozentpunkten bedeutet.
Die Wahlbeteiligung in der Landeshauptstadt liegt mit 80,3% leicht über dem bayerischen Durchschnitt.
Hintergrund: Die CSU bei der Bundestagswahl seit 1949
Seit knapp 70 Jahren hat die CSU nicht mehr so schlecht bei einer Bundestagswahl abgeschnitten wie 2021. Ein Rückblick auf die Zweitstimmen in Bayern:
1949: 29,2 Prozent
1953: 47,8
1957: 57,2
1961: 54,9
1965: 55,6
1969: 54,4
1972: 55,1
1976: 60,0
1980: 57,6
1983: 59,5
1987: 55,1
1990: 51,9
1994: 51,2
1998: 47,7
2002: 58,6
2005: 49,2
2009: 42,5
2013: 49,3
2017: 38,8
(Quelle: Hanns Seidel Stiftung)
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