Am Mittwochabend war ein 31-jähriger Fahrer mit seinem Wohnmobil wegen eines leeren Tanks auf der Autobahnauffahrt zur A73 bei Erlangen liegen geblieben. Er sicherte das Fahrzeug nach Polizeiangaben mit Warnblinker und Warndreieck ab und wartete mit seiner 28-jährigen Beifahrerin im Wohnmobil auf den Pannendienst.
Bus fährt fast ungebremst in Wohnmobil
Um 22.00 Uhr näherte sich dann der Linienbus. Nach Angaben des 26-jährigen Busfahrers war ein Auto vor ihm gefahren, das relativ knapp dem Pannenfahrzeug auswich. Daher habe er das Wohnmobil erst sehr spät gesehen. Er konnte den Bus nicht mehr bremsen und fuhr laut Polizei fast ungebremst in das Wohnmobil. Der Linienbus war mit insgesamt 14 Insassen im Alter von 16 bis 72 Jahren besetzt.
Elf Insassen und der Busfahrer wurden leicht verletzt. Der 31-jährige Fahrer des Wohnmobils wurde mittelschwer verletzt, seine 28 Jahre alte Beifahrerin leicht. Aus dem Wohnmobil wurden außerdem zwei Hunde unverletzt geborgen. Die A73 war während der Rettungs- und Aufräumarbeiten für drei Stunden in Fahrrichtung Bamberg gesperrt. Der Schaden an Bus und Wohnmobil beläuft sich nach Schätzungen der Polizei auf 70.000 Euro.
Schwere Busunfälle Ende März
Erst vergangene Woche kam es zu schweren Busunfällen in Deutschland. Bei einem Unfall auf der A9 bei Leipzig war am 27. März ein Doppelstock-Bus des Reiseunternehmens Flixbus mit 52 Fahrgästen und zwei Fahrern in den Grünstreifen gerast und auf die Seite gekippt. Vier Menschen kamen ums Leben, 35 Insassen wurden verletzt, sechs von ihnen schwer. Gegen den 62-jährigen Fahrer wird wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Wenige Tage später kam auf der A44 bei Werl in Nordrhein-Westfalen erneut ein doppelstöckiger Reisebus von der Fahrbahn ab und kippte um. 21 Menschen wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Die übrigen 39 Insassen blieben unverletzt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war dem Unfall ein medizinischer Notfall des 53-jährigen Busfahrers vorausgegangen.
Busse sicherer als Autos
In den vergangenen Jahren gab es in Deutschland immer wieder schwere Reisebusunfälle. Dennoch zählen Busse zu den relativ sicheren Verkehrsmitteln. Der Unfallstatistik zufolge sind sie vergleichsweise selten in Verkehrsunfälle mit Personenschaden involviert. "Dennoch sind Fälle, in denen es zu Unfällen kommt, oft dramatisch, weil die Zahl der Betroffenen hoch sein kann", so ein Sprecher des ADAC.
2022 kamen den Angaben zufolge bei Busunfällen innerhalb und außerhalb von Ortschaften insgesamt acht Menschen ums Leben, eine im langjährigen Vergleich nicht ungewöhnliche Zahl. Zum Vergleich: Im selben Jahr kamen durch Autounfälle 1.192 Menschen zu Tode.
Im Video: Auf der A73 bei Erlangen ist ein Linienbus in ein Wohnmobil gekracht
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