Der Vereinsvorsitzende des Chillout-Clubs Aschheim Wenzel Cerveny hat angekündigt, so schnell es geht einen Antrag auf Zulassung für den Eigenanbau von Cannabis zu stellen. Allerdings soll zumindest der Anbau nicht mehr, wie anfangs geplant, in einem ehemaligen Aschheimer Supermarkt erfolgen, sondern in Containern.
Der in dem ehemaligen Rewe-Supermarkt untergebrachte Chillout-Club war Anfang des Jahres europaweit in die Schlagzeilen gekommen. Die Gemeinde hatte nach der Ansiedelung des Clubs nur 100 Meter entfernt, direkt neben einem Parkplatz einen kleinen Spielplatz gebaut, um so den Cannabis-Verein zu verhindern. Laut Gesetz sind Anbauvereinigungen im Radius von 200 Metern von Schulen, Kindereinrichtungen oder Spielplätzen nicht erlaubt.
Cannabis-Club setzt auf Eigenanbau in Containern
Stattdessen favorisiert der Verein nun den Anbau in Containern, die man bei einem Landwirt aufstellen will, sagte Cerveny dem BR. Ein jahrelanger Rechtsstreit mit der Gemeinde Aschheim sei nicht zielführend für die Mitglieder, so der Vereinsvorsitzende weiter. Zudem müsse der Anbau und die Herausgabe anders als anfangs angenommen laut Gesetz örtlich getrennt voneinander erfolgen.
Für die Containerlösung sei er konkret mit zwei Landwirten im Gespräch, so Cerveny. Einer sei in Poing im Landkreis Ebersberg, der andere im Landkreis Mühldorf beheimatet. Eventuell könne sowohl der Anbau als auch der Verkauf bei jeweils einem Landwirt erfolgen. Allerdings hat der Aschheimer Chillout-Club-Vorsitzende nach wie vor die Hoffnung, sich sowohl mit der Gemeinde als auch mit den bayerischen Behörden so zu einigen, damit zumindest die Herausgabe der Cannabisblüten in Aschheim erfolgen könnte.
Bayern will Anträge für Cannabis-Anbau gründlich prüfen
Ab Montag, 1. Juli, treten bundesweit die Regelungen zum Eigenanbau von Cannabis in Anbauvereinen in Kraft. Die zuständige Behörde in Bayern ist das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) [externer Link] in Erlangen. Die dafür extra geschaffene Kontrolleinheit sei zum 1. Juli bereit, Anträge von Anbauvereinen entgegenzunehmen, heißt es in einer Pressemeldung des bayerischen Gesundheitsministeriums. Die bayerische Staatsregierung hat angekündigt, Anbauanträge besonders gründlich zu prüfen und genehmigte Cannabis-Clubs engmaschig zu kontrollieren.
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