Dr. Beate Blank, Chefärztin der Fachklinik für Plastisch-Ästhetische Chirurgie der Nürnberger Erler-Kliniken
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Mit 35 Jahren Chefärztin der Fachklinik für Plastisch-Ästhetische Chirurgie der Nürnberger Erler-Kliniken: die Forchheimer Ärztin Beate Blank.

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Chefärztin mit 35: Fränkin leitet plastische Chirurgie-Klinik

Chefärztin mit 35: Fränkin leitet plastische Chirurgie-Klinik

Junge Chefin: Die Forchheimerin Beate Blank (35) steht seit Mai an der Spitze einer Nürnberger Klinik für plastisch-ästhetische Chirurgie. Sie operiert Kassenpatienten, Selbstzahler und mitunter junge Frauen nach missglückten "Schönheits-OPs".

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Beate Blank bereitet sich auf eine OP vor. Sie steht mit Haarnetz, Maske und Lupenbrille vor einem langen Waschbecken und desinfiziert minutenlang ihre Hände. Dabei erzählt sie, wie sie ihre Ausbildung "beschleunigt" hat. Die junge Chirurgin der Fachklinik für Plastisch-Ästhetische Chirurgie der Nürnberger Erler-Kliniken ist bodenständig, humorvoll und weiß genau, was sie will. Ihre Devise: Überdurchschnittlicher Einsatz und Mut zur Veränderung.

Die "extra Meile" gehört dazu

Sie habe immer ein bisschen mehr gemacht als nötig, sagt Blank: "Ich glaube, ich war vor allem immer flexibel und habe Stellen so gewechselt, dass ich überall das Maximum rausgeholt habe." Sie habe sogar ihre Elternzeit genutzt, um noch ein zusätzliches Praktikum bei einem renommierten plastischen Chirurgen in Italien zu machen. Das sei möglich gewesen, weil ihr Ehemann sie unterstützt und auf das gemeinsame Kind geachtet habe. Der kleine Sohn ist inzwischen zweieinhalb Jahre alt, die Familie hat ein Kindermädchen.

Handchirurgischer Eingriff

Beate Blank operiert an diesem Morgen einen Patienten, der unter einem sogenannten "Schnappfinger" leidet. Auch die Handchirurgie gehört in ihren Aufgabenbereich. Immer häufiger würden handchirurgische Eingriffe von den Krankenkassen nicht mehr als stationäre Fälle zugelassen, sondern müssten ambulant operiert werden, so Blank. Da ambulante Eingriffe geringer vergütet werden, sei es für Kliniken oft nicht mehr wirtschaftlich, solche Eingriffe durchzuführen. Blank bedauert das. Es seien schließlich gerade die Hände, die Menschen gebrauchen, um ihr Einkommen zu erwirtschaften. Jeder sollte deshalb die Möglichkeit auf eine gute medizinische Versorgung seiner Hände haben, findet die Ärztin.

Plastisch-ästhetische Chirurgie als Kassenleistung

Blank, die selbst aus einer Arztfamilie kommt, hat bei zwei Patientinnen eine Brustverkleinerung vorgenommen. Eine Leistung, die die Krankenkasse in der Regel dann übernimmt, wenn ein hoher Leidensdruck vorliegt. Etwa wenn eine zu schwere Brust chronische Schmerzen im Bereich des Rückens und der Halswirbelsäule auslöst. Das könne sogar zu Hörstürzen führen, sagt Blank, weil die Patientinnen ständig Kopfschmerzen hätten. Dennoch sei eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse immer eine Einzelfall-Entscheidung, die individuell geprüft werde, betont die Chirurgin.

Mommy-Makeover: Trend zu kosmetisch-ästhetischen Eingriffen

Rein kosmetisch-ästhetische Eingriffe müssen selbst bezahlt werden, erklärt Chefärztin Blank. Jüngere Frauen würden sich insbesondere für Unterspritzungen im Gesichtsbereich oder eine Brustvergrößerung entscheiden. Bei Frauen, die ihre Familienplanung bereits abgeschlossen haben, gehe der Trend zum sogenannten "Mommy-Makeover". Das beinhalte etwa eine Bauchdecken- und Bruststraffung, oder auch eine Brustvergrößerung. Ziel sei, den weiblichen Körper wieder annähernd in die Form zu bringen, die er vor der Schwangerschaft hatte.

Ältere Frauen tendierten eher zu Face-lifts und Oberlid-Straffungen. Während eine Botulinumtoxin-Injektion – kurz "Botox"-Injektion – zur Faltenbehandlung etwa 200 Euro pro Behandlung koste, lägen die Preise – etwa für eine kompliziertere Bauchdeckenstraffung – bei 10.000 Euro aufwärts, sagt Blank.

Schönheits-Hype auf Social Media

Mit Sorge beobachtet Beate Blank den Hype um Schönheitskorrekturen in den sozialen Medien. Im Zweifelsfall würden solche Eingriffe aus jungen, gesunden Frauen Patientinnen machen, kritisiert die Chefärztin. Dann etwa, wenn ungeübte Ärzte oder gar Kosmetikerinnen Unterspritzungen durchführten, obwohl sie die anatomischen Verhältnisse nicht berücksichtigen können. Oder wenn plastisch-ästhetische Operationen nicht von Fachärzten durchgeführt würden, sondern von anderem medizinischen Personal, so Blank.

Der Begriff "Schönheitschirurg" sei nicht geschützt, und im Netz kursierten viele unseriöse Angebote, die junge Frauen mit günstigen Preisen lockten, so Blank. Sie sehe leider immer wieder junge Patientinnen mit Komplikationen, die von unsachgemäßen Eingriffen herrührten, bedauert die 35-jährige.

Nach achteinhalb Stunden Klinik freut sich Beate Blank auf den fliegenden Wechsel von der Chefärztin zur Mama. Langweilig wird’s ihr jedenfalls nicht.

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