11.11.2024, Australien, Sydney: Christina Strobel (l) und Alexander Strobel, die Geschwister von Simone Strobel, sprechen zu Journalisten vor dem Lidcombe Coroners Court. Bei der Untersuchung des Todes der deutschen Rucksacktouristin Simone Strobel im Jahr 2005 werden neue Beweise erwartet. Foto: Bianca De Marchi/AAP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Die Geschwister von Simone Strobel, Christina Strobel und Alexander Strobel, vor dem Lidcombe Coroners Court in Sydney.

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"Cold Case" Simone Strobel: Ermittler hält an Verdacht fest

"Cold Case" Simone Strobel: Ermittler hält an Verdacht fest

Im Fall der 2005 getöteten Touristin Simone Strobel läuft seit Montag im australischen Sydney eine neue Untersuchung. Der leitende Ermittler hält den Ex-Freund weiterhin für den Täter. Verdeckte Ermittler wurden auf ihn angesetzt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Seit Montag untersuchen die australischen Behörden den Fall der 2005 ermordeten Erzieherin aus dem Landkreis Würzburg. Im Fokus steht weiterhin der damalige Partner von Simone Strobel. Nach Berichten der Australian Associated Press (AAP) sagte der leitende Ermittler vor Gericht aus, er sei weiterhin überzeugt, dass die junge Frau aus dem unterfränkischen Rieden von ihrem damaligen Partner getötet wurde.

Detective Sergeant David Mackie erklärte, er halte es für unwahrscheinlich, dass der Mann die Tat alleine ausgeführt haben könnte. Der Polizist vermutet, dass ihm die beiden Mitreisenden – seine Schwester und ihr damaliger Partner – halfen, die Leiche zu verstecken.

Verdeckte Ermittlungen gegen Tatverdächtigen verlaufen ergebnislos

Zudem kam heraus, dass verdeckte Ermittler mehrere Male erfolglos versucht hatten, belastende Aussagen von Strobels Ex-Freund zu erhalten. So letztmals im Jahr 2020. Damals hatte die Polizei eine Belohnung von einer Million australischen Dollar für Hinweise im Fall Strobel angeboten.

Laut AAP-Bericht soll eine Ermittlerin mit dem Decknamen "Sophie" daraufhin dem Ex-Freund ein fingiertes Alibi angeboten haben. Sie gab vor, ihr angeblich krebskranker Bruder, der nicht mehr lang zu leben hatte, wolle den Mord gestehen, um das Belohnungsgeld für seine Familie zu erhalten. In der heimlich aufgezeichneten Unterhaltung lehnte Strobels Ex das Angebot ab.

Ex-Freund lässt sich nicht hereinlegen

Der aus dem Landkreis Main-Spessart stammende Mann erklärte, dies würde bedeuten, dass die Mörder weiterhin frei wären und Strobels Familie so keinen Seelenfrieden finden würde. Dies würde ihm nicht helfen und den Fall nicht lösen. Der Verdächtige habe offenbar schnell vermutet, dass die Gespräche überwacht werden, erklärte Ermittler Mackie vor Gericht.

Auch heimlich mitgeschnittene Gespräche zwischen dem mittlerweile verheirateten Mann und seiner australischen Ehefrau hätten keine relevanten Informationen erbracht. Zudem blieb der Versuch, den Tatverdächtigen nach seiner Verhaftung durch getarnte Ermittler zu einer Aussage zu bewegen, ohne Erfolg.

Hintergrund: Backpackerin stirbt nach Streit mit Freund

Im Februar 2005 reiste Simone Strobel mit ihrem damals 24-jährigen Freund durch Australien. Später schlossen sich ihnen die Schwester des Freundes und deren Partner an. Gemeinsam campte die Gruppe in Lismore im Bundesstaat New South Wales, als Strobel nach einem Streit mit ihrem Freund plötzlich verschwand. Wenig später wurde ihre nackte Leiche unter Palmenblättern versteckt aufgefunden. Sechs Tage zuvor hatte ihr damaliger Freund sie als vermisst gemeldet.

Im Jahr 2022 wurde der Mann, der mittlerweile in Westaustralien lebt, wegen Mordes angeklagt; die Anklage wurde jedoch später von der Staatsanwaltschaft fallengelassen, und ihm wurde eine Entschädigung in Höhe von 190.000 australischen Dollar zugesprochen. Die Untersuchung wird bis Ende der Woche fortgesetzt.

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