"Wir alle wollen einen schönen Tag am See genießen, ohne von Unrat und Gestank gestört zu werden." Unter anderem mit diesem Spruch wirbt die Kampagne "Brombachsee müllfrei" für sich. Nach rund einem Jahr hat der Zweckverband Brombachsee eine erste Zwischenbilanz gezogen. Am Brombachsee seien 2023 rund 80 Prozent weniger Müll liegen geblieben als in den Jahren zuvor, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Ramsberg.
26 Tonnen statt 140 Tonnen Müll am Brombachsee
Während die Tagesgäste noch in den Jahren zuvor bis zu 140 Tonnen Müll am Brombachsee hinterlassen haben, waren es vergangenes Jahr nur noch etwa 26 Tonnen, führte der Geschäftsführer des Zweckverbandes Brombachsee, Dieter Hofer, aus. "Die Ergebnisse zeigen, dass wir auf einem richtigen Weg sind und den wollen wir auch weiter beschreiten", sagte Manuel Westphal, Vorsitzender des Zweckverbands Brombachsee. Vor etwa einem Jahr hat der Zweckverband die Kampagne "Brombachsee müllfrei" gestartet und die Mülleimer rund um den See komplett abgebaut. Doch Ausnahmen gibt es, beispielsweise an den Übernachtungsbereichen, Stellplätzen und verschiedenen Hafenanlagen. Dort finden Besucher weiterhin Mülleimer. Auch für Windeln und Hundekotbeutel stehen Sondermüllbehälter bereit. Das Ziel ist, dass die Menschen ihren Müll wieder mitnehmen.
Statt Mülleimern gibt es kostenlose Papiertüten
So müsse man "lediglich wieder einpacken, was man zuvor ausgepackt" habe, heißt es von der Kampagne. Zudem würden alle Lokale rund um den See für die Ausgabe im To-Go-Bereich Mehrweg-Alternativen zur Verfügung stellen. An den Touristinfos und Gaststätten können sich Besucher zudem kostenfreie Papiertüten für ihren Müll abholen. Für Raucherinnen und Raucher werden laut Zweckverband bei Bedarf kostenfreie Taschenaschenbecher ausgehändigt.
Sondermüllbehälter für Windeln und Hundekotbeutel
Wer anderen Müll in diesen Behältern oder in der Natur entsorgt, dem drohen Strafen bis zu 1.000 Euro. Die sogenannte Seestreife, die schon seit mehreren Jahren am Brombachsee im Einsatz ist, kontrolliert, ob sich die Besucherinnen und Besucher an die Müllregeln halten. Dafür wurde die Stundenzahl für die Kontrolleure erhöht, so Hofer. 2023 waren sie 2.273 Stunden im Einsatz und haben rund 600 Bußgelder verordnet. 40 Prozent davon wegen des Mülls. Der Rest seien andere Regelwidrigkeiten wie offenes Feuer oder Hunde am Strand gewesen, erklärt Zweckverbandsgeschäftsführer Hofer.
Naturschützer wollen über Müllvermeidung aufklären
Neben einer Informationskampagne mit großen Schildern setzt der Zweckverband auf Umweltbildung. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) hat ein Programm aufgelegt, dass über Müll und vor allem Müllvermeidung aufklären soll. "Die Kinder bekommen einen anderen Blick für ihre Umwelt", sagt Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV, und Schirmherr von "Brombachsee müllfrei". Sie würden das Thema in ihre Familien tragen. "Das ist langfristig vielleicht sogar der wichtigere Faktor als die unmittelbare Müllvermeidung", sagt Schäffer. Die Kampagne ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.
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