Altenpfleger Manuel Fontanari am Studio-Mikrofon beim Rappen.
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Manuel Fontanari rappt über das System Pflege, Demenz oder den Gang ins Heim – Themen, über die meist niemand wirklich sprechen will.

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Der rappende Altenpfleger aus Bad Neualbenreuth

Der rappende Altenpfleger aus Bad Neualbenreuth

Manuel Fontanari aus Bad Neualbenreuth ist Altenpfleger – und in seiner Freizeit Rapper. Mit seiner Musik will er Themen wie Demenz und Pflege enttabuisieren.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

"Ich bin im Heim. Nach 80 Jahren Lebenszeit, damals noch geglaubt, das wär' 'ne Ewigkeit und nehm' es leicht. Heute sitz' ich in 'nem Zimmer mit vier Wänden: Wollt' nie sterben in 'nem Heim, aber genau hier wird es enden!"

Ein Textausschnitt aus dem Song "Zimmer 20" des Rappers "Pflegekraft Manuel", der eigentlich Manuel Fontanari heißt. Manuel arbeitet im BRK-Pflegeheim "Haus Ziegelanger" in Tirschenreuth und ist ausgebildeter Fachaltenpfleger.

Rappender Pfleger – und pflegender Rapper

In der Altenpflege hat Manuel neben seiner beruflichen auch seine musikalische Heimat gefunden. Das macht ihn teils fast bedrückend authentisch, wenn er in seinen Texten Eindrücke aus seinem Arbeitsalltag verarbeitet. Häufig nimmt er dabei die Perspektive eines dementen Heimbewohners ein: Er rappt über das System Pflege, Demenz oder den Gang ins Heim – Themen, über die meist niemand wirklich sprechen will. Gerade das treibt ihn an, sagt Manuel: "Du musst irgendwann mal drauf vorbereitet sein, dass du in ne Zeit kommst, in der es dich selbst betrifft, deine Eltern betrifft, deine Großeltern betrifft. Deswegen muss dieses Tabu weg!“

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In der Altenpflege hat Manuel Fontanari neben seiner beruflichen auch seine musikalische Heimat gefunden.

Rap über Pflege – ohne Filter

Typisch für seine musikalische Stilrichtung nimmt Manuel dabei kein Blatt vor den Mund: „Hab mein Leben lang geschuftet, nie gelogen und das - ist der Dank: Ich werd' am Morgen wach, die Hosen sind nass. Pfleger streiten, wer mich waschen muss, fassen meinen Körper an, würd' mich gerne wehr'n, doch dazu fehlen mir die Wörter, Mann!", rappt er etwa in "Honig im Kopf", einem Song über Demenz. In "Zimmer 20" heißt es in einer Textzeile: "Das ganze Geld, das ich jahrelang gespart hab' - kassiert das Heim und unser Staat ab. Das ganze Erbe für die Zukunft meiner Kinder - geht an das Heim für meine Pflege und ein Zimmer."

Einnahmen gehen in die Demenzforschung

Veröffentlicht werden die Songs über soziale Netzwerke, wo sie einen Nerv zu treffen scheinen: Auf Instagram und TikTok sind sie zehntausend-, teilweise sogar hunderttausendfach geklickt. In den Kommentaren findet sich vor allem viel Zuspruch von anderen Pflegekräften, die Manuels schonungslose Schilderung der Realität in diesem Beruf schätzen. Geld bringen ihm die hohen Abrufzahlen dabei nicht wirklich, sagt er – darauf ziele die Sache aber auch gar nicht ab: "Bei ‚Honig im Kopf‘ gehen die Einnahmen zum Beispiel komplett in die Demenzforschung. Ich hab gar nicht vor, damit reich zu werden." Höchstens reich an Aufmerksamkeit für ein wichtiges Thema – denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass auch einigen von uns eines Tages nur noch "Zimmer 20" bleibt.

Manuel Fontanari bei der Arbeit in einem Pflegeheim in Tirschenreuth
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In der Altenpflege hat Manuel Fontanari neben seiner beruflichen auch seine musikalische Heimat gefunden.

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