Baustelle zur neuen Surfwelle
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Baustelle zur neuen Surfwelle

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Augsburger Surfwelle soll 2024 fertig werden

München hat sie, Augsburg bekommt sie – allerdings voraussichtlich erst 2024: Eine sogenannte stehende Welle zum Surfen in der Strömung eines Flusses, genauer gesagt am Senkelbach. Darum ist die Welle deutlich günstiger als in anderen Städten.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Der riesige Baukran steht still, das Laub der umstehenden Bäume fällt in die weiß schäumenden Wellen. Aktuell passiert nur wenig auf einer von Augsburgs meistbeachteten Baustellen, doch die Surfwelle am Senkelbach, direkt gegenüber vom Plärrer-Gelände, nimmt langsam Gestalt an.

Die Welle muss erst noch geformt werden

Im April erfolgte der spektakuläre Einbau der großen Betonteile, seitdem geht die Konstruktion stetig voran. Auch wenn die Fortschritte nicht für jedermann auf Anhieb erkennbar sind, der Wellenkörper zeichnet sich deutlich in der Strömung des Senkelbachs ab. Die Welle steht – nur surfbar ist sie noch nicht. Wie die Surffreunde Augsburg auf BR24-Anfrage mitteilen, liege der Fokus momentan darauf, "zu prüfen, wo genau im Kanal sich die Welle stabil formen lässt und wie sich Rückströmungen und das Kehrwasser dabei verhalten". Die größte Herausforderung seien die unterschiedlichen Fließ-Geschwindigkeiten des Senkelbachs, der als Nebenarm der Wertach an der Innenstadt vorbeifließt. Der gemeinnützige Verein begleitet die Entstehung der Welle seit Jahren.

Baustelle für eine künstliche Surfwelle in Augsburg
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Baustelle für eine künstliche Surfwelle in Augsburg

Sicherheit hat oberste Priorität

Oberste Priorität habe es, eine Wellenanlage zu schaffen, die nicht nur zuverlässig und intuitiv bedient werden könne, sondern auch sicher und besonders für Anfänger geeignet sei, so die Surffreunde. Da diese Art der Wellenmechanik so noch nie verbaut wurde und zudem ein neuer und innovativer Carbon-Recyclingbeton für den Bau der Anlage verwendet wurde, sei der Einbau eben zeitaufwendig. "Aus unserer Sicht sind wir gut im Zeitplan", so die Surffreunde: Eine Eröffnung der Surfwelle noch in diesem Jahr "wäre zwar traumhaft gewesen", habe sich letztlich aber als "leider unrealistisch" erwiesen.

Sportreferent: "Verbindung von Jugend und Welterbe"

Daher peilen die Surffreunde jetzt eine Eröffnung im kommenden Jahr an: "Aus heutiger Sicht erscheint es möglich, die Anlage in 2024 zu eröffnen." Kein Problem, findet Augsburgs Sport- und Kulturreferent Jürgen Enninger: "Ich dachte damals schon, der Zeitplan ist sehr couragiert, und hatte das Gefühl, es kann 2024 werden." Die Stadt unterstütze das Projekt in vollem Umfang, "weil es eine schöne Verbindung ist, zwischen Jugendkultur, Jugendsport und natürlich dem Welterbe Wassermanagement-System."

Förderung durch Stadt und Freistaat

Das Projekt „Surfwelle“ wird von der Stadt und vom Freistaat gefördert. Die Stadt ist mit rund 90.000 Euro beteiligt. Von dieser Summe wurden laut Enninger bereits 30.000 Euro ausgegeben. Der Freistaat trägt mit 180.000 Euro den deutlich größeren Anteil. Dieser wurde von Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann Ende 2022 zugesichert und steht bei der Regierung von Schwaben zum Abruf bereit, wurde bislang aber noch nicht abgerufen.

Crowdfunding läuft

Einen nicht unwesentlichen Teil von 80.000 Euro muss der aktuell 580 Mitglieder umfassende Verein der Surffreunde e.V. als Bauherr und künftiger Betreiber der Surfwelle selbst aufbringen. Die Surffreunde führen auf der Internet-Plattform betterplace.org daher eine Crowdfunding-Kampagne durch, an der sich Interessierte mit jedem Betrag beteiligen können. 65 Prozent, gut 52.000 Euro, sind laut Auskunft der Surffreunde auf diese Weise bereits eingesammelt worden.

Surfwelle wäre ein Schnäppchen

Insgesamt soll die Surfwelle zwischen 300.000 und 400.000 Euro kosten. Sollte es bei dieser Summe bleiben, wäre die Augsburger Welle, im Vergleich etwa zur Nürnberger Surfwelle, geradezu ein Schnäppchen. Die Fuchslochwelle an der Pegnitz zwischen Nürnberg und Fürth wurde im vergangenen Jahr fertiggestellt und kostete rund drei Millionen Euro.

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