Zwei Schülerinnen und ein Lehrer in einer Hauswirtschaftsschule in Ahornberg.
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Hauswirtschafts-Profis sind dringend gesucht. In Pflegeheime etwa werden immer mehr Kräfte benötigt.

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Kommt nach dem Pflege-Notstand der Hauswirtschafts-Notstand?

Kommt nach dem Pflege-Notstand der Hauswirtschafts-Notstand?

Hauswirtschafts-Profis sind dringend gesucht. Denn einerseits entstehen immer mehr Betreuungsangebote und Pflegeheime. Andererseits werden die dafür benötigten Kräfte immer weniger, auch weil die Hauswirtschaft offenbar ein Imageproblem hat.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die Hauswirtschafts-Ausbildungsgänge haben offenbar ein Imageproblem, konstatiert Jutta Dauerer. Die Leiterin der Kommunalen Fachakademie für Ernährungs- und Versorgungsmanagement des Landkreises Hof in Ahornberg beobachtet: "Unsere Studierenden hören von Freunden oder Bekannten: Kochen, Putzen, Backen kann meine Mama auch."

Dauerer unterrichtet hauswirtschaftliche Fächer seit mehr als 33 Jahren. In dieser Zeit hat sie miterlebt, dass die Wertschätzung der Allgemeinheit gegenüber dem Berufsfeld stark abgenommen hat. Während sich gleichzeitig Bezahlung und Arbeitsbedingungen kontinuierlich verbessert haben, denn Hauswirtschafts-Profis werden an vielen Stellen gebraucht – und sie sind rar.

Immer weniger Interesse an Hauswirtschafts-Ausbildung

Die Studierendenzahlen an der Fachakademie des Landkreises Hof in Ahornberg sind in den vergangenen Jahren immer weiter nach unten gegangen. Und nicht nur hier – sondern auch in der Fachakademie in Nürnberg und überall in Bayern. Auch an den Landwirtschaftsschulen geht die Zahl der Studierenden zurück, schon seit Jahren.

Das führt, zumindest in Ahornberg, zu guten Lernbedingungen und kleinen Klassen. Aber auch dazu, dass es viel zu wenig Absolventinnen und Absolventen gibt. Arbeitgeber aus ganz Bayern wenden sich inzwischen verzweifelt an die Schulleiterin, so Dauerer: "Die Leute fehlen überall. Jeder sucht hauswirtschaftliche Fachkräfte, und es kann aber in keinster Weise zur Verfügung gestellt werden, was der Arbeitsmarkt eigentlich bräuchte."

Großküche managen bedeutet mehr als nur selbst kochen

An die Fachakademie gehen junge Menschen, die eine Ausbildung in einem Fachgebiet mit Bezug zur Hauswirtschaft bereits abgeschlossen haben. Zum Beispiel Fachverkäuferinnen aus dem Lebensmitteleinzelhandel. Sie lernen nicht etwa nur, selbst zu kochen, putzen oder Wäsche zu pflegen. Sondern auch, wie sie den Einkauf für eine Großküche planen, Dienstpläne machen oder Ungelernte anleiten können. Solche Fachkräfte braucht es an vielen Stellen, die "Großhaushalten" ähneln – unter anderem auch in Pflegeheimen.

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Studierende der Fachakademie für Ernährungs- und Versorgungsmanagement in Ahornberg lernen unter anderem, welche Fleckentfernungsmittel es gibt.

Pflegeheime brauchen auch Hauswirtschafterinnen

Davon berichtet Julia Merkel, Absolventin der Schule in Ahornberg und heute Teil des Leitungsteams des Seniorenheims "Haus Perlenbach" in Schönwald (Landkreis Wunsiedel). Sie weiß, wie wichtig das hauswirtschaftliche Personal für das Funktionieren einer solchen Einrichtung ist.

Sie könnte jetzt selbst Personal einstellen – merkt aber, wie eng der Arbeitsmarkt ist. An vielen Realschulen zum Beispiel fehle heute das Wahlpflichtfach Hauswirtschaft ganz: "Hauswirtschaft ist nicht mehr so präsent wie noch vor einigen Jahren." Schulleiterin Dauer berichtet, sie wisse von Seniorenheimen, in denen Pflegeplätze leer bleiben müssen, weil nicht genug hauswirtschaftliches Personal zur Verfügung steht.

Im Audio: Weniger Studierende im Fach Hauswirtschaft, aber neue Chance

Auszubildende in der Hauswirtschaft kochen beim Berufswettbewerb der Landjugend unterschiedliche Gerichte.
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Weniger Studierende im Fach Hauswirtschaft

Dieser Artikel ist erstmals am 18. April 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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