Männer mit Bauhelmen stehen in der Baustelle Volksbad in Nürnberg.
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Es geht voran im Volksbad Nürnberg: Die Badebecken sind fertig zementiert, jetzt kommt der Feinschliff.

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Dunkelgrüne Wände und Teppichboden: So geht’s im Volksbad weiter

Dunkelgrüne Wände und Teppichboden: So geht’s im Volksbad weiter

Die Hälfte der Bauarbeiten im Volksbad Nürnberg ist geschafft. Im Mai soll es Sonderführungen zu den neuesten Entwicklungen geben. Von dem Erlös will die Stadt Bäume vor dem Bad pflanzen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Das Nürnberger Volksbad ist aktuell eine große Baustelle. Die Stangen der Baugerüste verlaufen kreuz und quer durch die Räume, Säge- und Klopfgeräusche schallen durch die alten Mauern in der Nähe des Plärrers. Laut Bürgermeister Christian Vogel (SPD) hat die Projektgruppe "Volksbad" inzwischen die bauliche Halbzeit erreicht. Und weil das Interesse an den Veränderungen groß sei, habe man sich dazu entschieden, am ersten Wochenende im Mai Sonderführungen anzubieten.

Regelmäßige Führungen zum Fortgang der Bauarbeiten gibt es im Bad aktuell nicht. Das würde nur stören, erklärt Projektleiter Achim Lächele. Am 4. und 5. Mai bekommen aber bis zu 400 Interessierte die Chance, die großen Badehallen und die kleinen Technik-Räume zu besichtigen. Neu ist zum Beispiel das Dach, das inzwischen fast fertig gedeckt ist. Das war lange provisorisch mit Blech abgedeckt. Die Handwerker haben es nun durch Ziegel samt Photovoltaik ersetzt. Außerdem sind die Becken fertig gegossen und die Wassertechnik installiert.

Schwimmbecken bekommt beweglichen Boden

Besonders stolz ist die Projektgruppe auf die Umbauten in Halle Zwei. Aktuell ist von dem Becken zwar nicht viel zu sehen, weil die Baugerüste sie noch verdecken. Doch Bürgermeister Vogel glaubt: "Hier entsteht etwas Herausragendes." Der Boden des Beckens soll beweglich werden. Damit können die Schwimmbad-Mitarbeiter später einmal die Tiefe verstellen. Ist an einem Tag Kinderschwimmen, kommt der sogenannte "Hubboden" ein Stück hoch. Und falls jemand in der Jugendstil-Halle feiern möchte, lässt sich der Boden bis über die Wasseroberfläche fahren. "Dann können wir praktisch auf dem Wasser tanzen", sagt Projektleiter Lächele. Bis zu 180 Personen sollen bei Events in dem Raum Platz finden.

Die Wasserfilter im Technikraum sind bereits fertig installiert. "An der Technik hat sich bis heute eigentlich nichts verändert", erklärt Helmut Blaß, technischer Werkleiter von NürnbergBad. "Das Wasser läuft durchs Filtermaterial, in der Regel Sand, kommt unten wieder raus und kann neu eingesetzt werden", sagt er. Trinkwasserqualität habe das Wasser nach seinem Lauf durch die Anlage. "Und wir wollen es so oft wie möglich verwenden."

Neue Farben sollen Bad in Szene setzen

In Halle Eins sind die groben Bauarbeiten größtenteils abgeschlossen. Die alten Kabinen an den Rändern kamen raus, "dadurch fließt jetzt mehr Licht in den Raum", sagt Lächele. Das soll die neuen Farben in Szene setzen. Klassisch blau gefliest werden soll das Becken nicht. "Wir stimmen uns da gerade mit der Denkmalpflege und dem Innenarchitekten ab", sagt Lächele. Nur der hintere Bereich wird wohl etwas aus dem Jugendstil-Schema fallen. Dort entsteht ein zweistöckiger Kinder-Bereich "und da werden die Farben etwas knalliger", verrät Lächele.

In der Eingangshalle hingegen kommt einiges von der Wand herunter. "Da haben sich über die Jahre einige Farbschichten angesammelt. Die werden abgetragen", erklärt Blaß. Als Farbklecks will das Team die Rückwände auf den Emporen dunkelgrün streichen. "Damit fangen wir jetzt zeitig an". Der Rest der Halle bleibt originalgetreu in Grau. Auch der Teppich. Der ist in einem Schwimmbad zwar unkonventionell, aber dennoch nötig, denn: "Es hallt hier extrem", schildert Blaß. Deshalb unternehme das Bau-Team einiges, um den Lärm baulich herunterzuregulieren. "Wir verwenden Dämmputz, bringen Deckensegel an und verlegen Teppichböden – auch wenn die schwer zu reinigen sind."

Wellness-Bereich unter der Glaskuppel

In die ehemalige Frauenschwimmhalle montiert das Team einen Wellness-Bereich, erzählt Lächele. Hier sollen künftig auch Masseure und Physiotherapeuten Behandlungen anbieten. "Damit wollen wir das Geld verdienen, das wir beim Schwimmbad subventionieren", sagt Lächele. Denn der Eintritt ins Bad soll nicht teurer werden, als der in andere städtische Bäder. Manche Besucher wollen ohnehin nicht zum Schwimmen kommen, schildert der Projektleiter. "Einige sind hier, als sie jung waren, schwimmen gegangen. Die wollen zurückkehren, einen Kaffee trinken und in alten Erinnerungen schwelgen." Auch das soll im neuen, alten Bad bald möglich sein.

Die größte Veränderung beginnt wohl in sechs Wochen, verrät Blaß. Dann sollen Lieferwagen tonnenweise Fliesen abladen und die hohen Hallen bekommen Farbe. "3.000 Quadratmeter Fliesen verlegen wir an Wänden und Böden", sagt Blaß. Wer das Bad schon vorher besichtigen möchte, kann ab Freitag, den 12. April, Karten für die Sonderführungen im Online-Ticket-Portal von NürnbergBad reservieren. Von den bis zu 2.000 Euro will die Stadt Bäume kaufen, die vor den Toren des Volksbads wachsen sollen.

Die Volksbad-Baustelle.
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Es geht voran im Volksbad Nürnberg: Die Badebecken sind fertig zementiert, jetzt kommt der Feinschliff.

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