Für zwei der drei Galeria-Filialen in Bayern gibt es laut Hubert Aiwanger wieder Hoffnung.
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Für zwei der drei Galeria-Filialen in Bayern gibt es laut Hubert Aiwanger wieder Hoffnung.

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"Ein Nervenkrieg": Das Ringen um den Erhalt von Galeria-Filialen

"Ein Nervenkrieg": Das Ringen um den Erhalt von Galeria-Filialen

Mit einer positiven Nachricht kam Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger heute Morgen in den Wirtschaftsausschuss: Für zwei der drei Galeria-Filialen in Bayern gebe es wieder Hoffnung. Der Wirtschaftsausschuss fordert aber auch einen Zukunftsplan.

Josef Lausch ist froh, dass in seiner Heimatstadt keine Galeria-Filiale schließen muss. Das nämlich, ist sich der Freie-Wähler-Abgeordnete sicher, würde die Innenstadt Rosenheims unattraktiv machen: "Die Leute fahren dann ins Gewerbegebiet oder bestellen online, noch mehr Paketfahrer sind auf der Straße, in der Innenstadt steht ein riesiges Gebäude leer, dann dauerts zwei Jahre, dann sind Schaufenster zerbrochen."

Josef Lausch, der auch Mitglied im Wirtschaftsausschuss ist, freut sich aber nicht nur, dass die Filiale in Rosenheim nicht schließen muss, sondern auch über eine Ankündigung, die sein Parteikollege und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger heute mit in den Wirtschaftsausschuss gebracht hat: Für zwei der drei bayerischen Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen, die eigentlich schon vor dem Aus standen, gibt es Hoffnung.

Aiwanger: "Ein Kampf um den letzten Meter"

Während für die dritte Filiale in Regensburg "die Messe gelesen" sei, wegen "ein großes Konkurrenzkaufhaus in unmittelbarer Nähe und zu viel Investitionsbedarf", stünden die Chancen in Augsburg "sehr gut". Zu 51 Prozent könne man Vermieter und Mieter noch zusammenbekommen, es habe nach zähen Verhandlungen nun auch "konstruktive Gespräche" gegeben.

Solche Gespräche seien aber auch "ein Nervenkrieg", verrät Aiwanger nach dem Ausschuss offen und ehrlich. "Ein Kampf um den letzten Meter." Am Nachmittag gab es eine digitale Gesprächsrunde mit den Beteiligten des Standorts Würzburg: Mit dabei waren Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU), die Insolvenzverwalter von Galeria Kaufhof Karstadt und der Immobilie sowie potentielle neue Eigentümer des Gebäudes in der Würzburger Innenstadt. Schuchardt berichtete in der anschließenden Stadtratssitzung von einem einstündigen, konstruktiven Gespräch. "Alle Seiten erkennen die Opportunität des Standortes an", so Schuchardt. Ein weiteres Gespräche sei laut Schuchardt bereits vereinbart.

Grabenkämpfe zwischen Mieter und Vermieter

Das werde ein "heftiges Tauziehen". Weil es um Tausende Quadratmeter Ladenfläche geht, "die dann für sieben Euro, 20 Euro oder eben 30 Euro pro Quadratmeter vermietet werden und das am Ende Millionenbeträge ausmacht".

Die Mieter hoffen auf einen günstigen Standort, die Vermieter wollen keine Verluste machen. "Die sagen: Dann kann ich es gleich leer stehen lassen oder abreißen, und baue teure Wohnungen hin." Aiwanger muss deshalb vermitteln. Das erwartet man von ihm auch im Wirtschaftsausschuss.

Forderung nach modernen Konzepten und Eigentümer-Investitionen

Stephanie Schuhknecht, Vorsitzende im Wirtschaftsausschuss, kennt die Kaufhof-Filiale in Augsburg gut, weil die Grünen-Politikerin von dort kommt. Super, sagt sie, wenn man die Filiale rettet. Sie fordert aber auch einen Zukunftsplan. Was der Minister "ein bisschen falsch einschätzt", seien die hohen Investitionssummen, die nötig seien, um die Warenhäuser modern und zukunftsfähig zu machen.

Denn die Realität seien kaputte Rolltreppen, Neunziger-Jahre-Bauten ohne Fenster, altbackene Kaufhaus-Einrichtung. Steuergeld reinzustecken, wie schon bei der letzten Rettung 2022, als der Bund den betroffenen Filialen 640 Millionen Euro für Investitionen zur Verfügung stellte, hält Schuhknecht für keine gute Idee.

Teilweise undurchsichtige Eigentümer-Strukturen

Neue Einkaufs-Konzepte, zum Beispiel abendliche Wein-Tastings oder kulinarische Geschenke ab einem bestimmten Einkaufswert, schlägt Schuhknecht vor. Zudem sollten auch die Eigentümer mehr investieren. "Die müssten ja auch renovieren, wenn sie einen neuen Mieter bekämen." Ähnliches fordert auch die Augsburger SPD-Landtagsabgeordnete und langjährige Stadträtin Anna Rasehorn. Die Kommune müsste langfristige Zukunftsaussichten schaffen und der Freistaat müsse mit "Know-how und Best Practices" unterstützen.

Allerdings gebe es bei manchen Filialen derart undurchsichtige Eigentümer-Strukturen, sagt Aiwanger, dass man "am Ende des Tages an gar niemanden Realen mehr rankommt". Aiwanger spricht von "verschachtelten Konsortien", Investmentfonds und Briefkastenfirmen. Vor allem die Verhandlungen mit den Eigentümern der Gebäude dürften viel Nerven kosten.

Zum Video: Hoffnung für bayerische Galeria-Filialen

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kämpft für die Rettung zweier bayerischer Galeria-Filialen
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Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kämpft für die Rettung zweier bayerischer Galeria-Filialen

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