Zollfahnder vor einer Tonne Kokain (Collage)
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Juni 2022: Zollfahnder finden in Bayern eine Tonne Kokain mit einem Wert von über 110 Millionen Euro. Jetzt stehen die Drogenhändler vor Gericht.

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Eine Tonne Kokain: "Schneemänner" in Aschaffenburg vor Gericht

Eine Tonne Kokain: "Schneemänner" in Aschaffenburg vor Gericht

Es war der größte Kokain-Fund, den die Zollfahnder in Bayern jemals gemacht haben – eine Tonne Kokain mit einem Wert von über 110 Millionen Euro. Jetzt müssen sich drei Männer aus den Niederlanden vor dem Landgericht Aschaffenburg verantworten.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Es war ein wahrer Krimi, der sich im vergangenen Sommer in Unterfranken abspielte: Eine Tonne Kokain fanden Zollfahnder in einem Container im Bayernhafen in Aschaffenburg – der wohl größte Fund, den es laut Zoll in Deutschland je gegeben hat. Kurze Zeit später schnappte die Polizei drei Männer, die den gewaltigen "Schneehaufen" aus dem Container holen wollten, in einer hollywoodreifen Aktion. Ab Montag (16.01.) stehen die Männer vor dem Aschaffenburger Landgericht – ein Prozess mit Signal-Wirkung.

Drogen im Wert von 110 Millionen Euro

Die drei Männer im Alter von 23, 26 und 45 Jahren wurden festgenommen, als sie im Juni 2022 das aus Südamerika geschmuggelte Pulver aus Südamerika im hessischen Friedberg in Empfang nehmen wollten. Die Drogen haben ein Wert von 110 Millionen Euro. Die nun angeklagten Männer mit niederländischem Pass sind nur ein Glied in der Kette der internationalen Drogenhändler. Ihnen drohen wegen Drogenhandels bis zu 15 Jahren Haft. Die Suche nach den Hintermännern laufe international weiter. Ob die drei Angeklagten im Verlauf des Prozesses auspacken werden, bleibt abzuwarten.

Über die Dominikanische Republik nach Unterfranken

Die Drogen wurden laut Staatsanwaltschaft Aschaffenburg im Mai letzten Jahres in der Dominikanischen Republik auf ein Schiff verladen – 43 Pakete mit insgesamt 1.078,8 Kilogramm netto Kokain. Sie wurden in einen Container geladen, der für eine Firma im hessischen Friedberg bestimmt war und in dem sich Transfusionsbeutel befanden. Der Container landete zunächst im Hamburger Hafen und wurde von dort per Bahn in den Bayernhafen Aschaffenburg transportiert. Dort stellten die Ermittler die Drogen Mitte Juni zwischen den Medizinprodukten sicher. Heute wissen die Ermittler: Einer der drei hatte bereits ab 9. Juni in Hamburg geprüft, wo man das Kokain heimlich aus dem Versteck holen und an Handelspartner weiterreichen könnte.

Koks lag zwischen Medizinprodukten für eine hessische Firma

Nach Angaben von Jürgen Thiel, dem Leiter der Drogenfahnder im Münchner Zollfahndungsamt, hatte der Tipp eines befreundeten Dienstes am 15. Juni die Blicke nach Aschaffenburg gelenkt: In Frachtcontainern im dortigen Terminal sei zwischen Medizinprodukten für eine Firma in Hessen ganz andere Ware versteckt. Die Ermittler fanden tatsächlich zwischen den Medizinprodukten Dutzende in Plastik verpackte Kokain-Pakete, das Stück zu je einem Kilogramm.

Festnahme im hessischen Friedberg

Fünf Tage observierten die Ermittler den Bereich, bis der Container per LKW schließlich ins hessische Friedberg gelangte. Dort nahmen sie die nun angeklagten Männer fest, als diese nichtsahnend den mittlerweile leeren Container mit Hilfe eines Bolzenschneiders aufbrachen. Einen stellten die Ermittler direkt am Container, den zweiten eine Stunde später auf dem Parkplatz eines nahen Baumarktes, den dritten auf der Flucht auf einem Feldweg.

Zahl der Konsumenten immens gestiegen

Für den Prozess sind drei Verhandlungstage angesetzt – die Fortsetzung ist am 1. Februar. Am 2. Februar könnte dann bereits das Urteil fallen. Es ist von einem Prozess mit Signalwirkung die Rede. Laut der Europäischen Polizeibehörde (Europol) entwickelt sich der Handel rasant. Die enormen Mengen ließen Rückschlüsse auf immens steigende Zahlen von Konsumenten zu.

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