Ausländer- und Frauenfeindlichkeit, ebenso Rassismus, haben bei der Polizei nichts zu suchen. Das hat Sebastian Kunz, der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei für Königsbrunn, auf BR-Nachfrage erklärt.
Warnung vor Generalverdacht
Kunz warnt vor einem Generalverdacht gegenüber der Polizei. Die Vorkommnisse seien "kein systemisches Problem der Polizei, sondern Einzelfälle, die sich in Königsbrunn gehäuft" hätten. Er begrüßte die Suspendierungen von Polizeischülern wegen verbaler Entgleisungen. Kunz zufolge werfen die Vorkommnisse ein schlechtes Licht auf die Polizei allgemein.
Werden Einstellungstests geändert?
Kunz könne sich "gut vorstellen, dass das Präsidium die Vorfälle zum Anlass nimmt, um die Einstellungstests zu ändern." Er selbst sei in seiner Arbeit als Dozent "noch hellhöriger" geworden. Bewerber müssen bei der Polizei unter anderem psychologische Prüfungen bestehen.
Ermittlungen gegen vier Polizeischüler aus Königsbrunn
Am Montag war bekannt geworden, dass das Landeskriminalamt (LKA) in München gegen vier Königsbrunner Polizeischüler wegen des Verdachts verbaler Entgleisungen ermittelt. Den Beschuldigten würden Beleidigungen, konkret ausländerfeindliche und frauenfeindliche Äußerungen, vorgeworfen, bei einem Beamten gehe es um Volksverhetzung, bestätigte eine LKA-Sprecherin auf BR-Nachfrage.
Folgen des Skandals: Zwei Suspendierungen, eine Dienstquittierung
Einer der Polizeischüler hat nach Angaben der Ermittler inzwischen selbst den Dienst quittiert. Zwei andere seien suspendiert, einer sei noch im Dienst. Die möglicherweise strafbaren Aussagen sollen verbal innerhalb einer Polizeiklasse gefallen sein. Weitere Ermittlungen laufen.
Unterdessen leidet die bayerische Polizei unter sinkenden Bewerberzahlen.
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