Erneut gibt es Vorwürfe gegen einen Geistlichen des Bistums Eichstätt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm sexuellen Missbrauch von Jugendlichen und Schutzbefohlenen vor. Ende Dezember habe das mutmaßliche Opfer den Geistlichen angezeigt, so die Staatsanwaltschaft. Der Mann stammt aus dem Landkreis Eichstätt. Nach der Anzeige durchsuchte die Polizei die Wohnung des mutmaßlichen Täters. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen. Laut Bistum informierte der Geistliche selbst die Bistumsleitung über die Anzeige gegen ihn.
Bistum suspendiert Geistlichen nach Missbrauchsvorwürfen
Das Bistum hat nach Bekanntwerden der Vorwürfe bereits erste Maßnahmen ergriffen. Der Mann ist sowohl vom Pastoral- als auch Schuldienst freigestellt, teilt das Bistum mit. Außerdem hat die Diözese ein Aufenthaltsverbot für seine bisherigen Wohn- und Wirkungsorte verhängt. Der Eichstätter Generalvikar Michael Alberter hat bereits den Amtsverzicht des Geistlichen angenommen. In der Mitteilung der Diözese heißt es: "Das Bistum kooperiert mit der Staatsanwaltschaft und hat bereits vorliegende Information an diese weitergegeben."
Endgültige Maßnahmen werden erst nach dem Abschluss der straf- und kirchenrechtlichen Verfahrens verhängt. Bis dahin gelte die Unschuldsvermutung. Zudem hat die Diözese die Bezüge des Geistlichen aufgrund seiner Freistellung bis auf weiteres gekürzt. Die Gremien der betroffenen Gemeinden sowie die Leitung der betroffenen Schule sind laut Bistum informiert worden.
Mehrere Fälle in den vergangenen Wochen
Schon in den vergangenen Wochen gab es schwere Vorwürfe gegen Priester der Diözese. Anfang Januar wurde bekannt, dass es Ermittlungen gegen drei andere Priester aus dem Bistum gibt. In zwei Fällen ging es um Kinderpornografie. Diese sind strafrechtlich bereits abgeschlossen. Die kirchenrechtlichen Verfahren laufen noch. Beide Männer sind vom Dienst freigestellt und ihre Bezüge wurden gekürzt. Einer hat bereits seinen Amtsverzicht eingereicht. In einem dritten Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft Ansbach wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs.
Bischof verhalf zur Flucht
Und schon Ende des vergangenen Jahres sorgte das Bistum für Schlagzeilen: Im vergangenen November wurde durch einen Kommissionsbericht bekannt, dass der ehemalige Bischof Alois Brems in den 1960er und 70er-Jahren Missbrauchsfälle an Minderjährigen vertuscht und dem betroffenen Priester zur Flucht verholfen haben soll. Ein abschließendes kirchenrechtliches Urteil steht hierzu noch aus.
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