Eine Panzerhaubitze 2000 A2 auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Weiden-Frauenricht.
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Eine Panzerhaubitze 2000 A2 auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Weiden-Frauenricht.

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Erster Schuss des neu aufgestellten Artilleriebataillons Weiden

Seit dem Herbst 2023 wird in Weiden eines von vier neuen Artilleriebataillonen der Bundeswehr in Deutschland neu aufgestellt. Heute fällt der erste Schuss der Einheit aus einer Panzerhaubitze 2000 auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Es ist ein wichtiger Schritt in der Neuaufstellung einer Heereseinheit: Der erste Schuss des Artilleriebataillons 375 aus Weiden erfolgt heute unter den Augen geladener Gäste und aus dem Hauptwaffensystem der Einheit, einer Panzerhaubitze 2000.

Marschieren, Betanken, Aufmunitionieren

Der Premierenschuss wird an der "langen Leine" ausgelöst, hieß es vorab. Außerdem üben die Soldatinnen und Soldaten heute auch einen Verlegemarsch von Weiden auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr, das taktische Betanken und das Aufmunitionieren der Panzerhaubitze. Dabei sollen sich die neu entstandenen Besatzungen einspielen und mit dem Material vertraut machen.

Das Artilleriebataillon 375 in Weiden besteht derzeit aus gut 300 Soldatinnen und Soldaten, in Zukunft sollen es 550 sein. Nach dem formalen Aufstellungsappell im Oktober 2023 besteht die Einheit derzeit aus dem Stab, einer Versorgungsbatterie sowie drei Kampfbatterien.

Kommandeurin: Das sichtbare Zeichen der Zeitenwende

Kommandeurin des Bataillons ist Oberstleutnant Hekja Marlen Werner, die erste Frau an der Spitze eines Bataillons im deutschen Heer. "Wir sind das sichtbare Zeichen der Zeitenwende", sagt die Kommandeurin. Denn nach Abbau und Reduzierung schwerer Artillerie in der Bundeswehr in den vergangenen Jahrzehnten ist sie seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine wieder wichtiger geworden.

Das Artilleriebataillon 375 in Weiden verfügt als Hauptwaffensystem über die Panzerhaubitze 2000 und damit eine Waffe, die bis zu 40 Kilometer weit feuern kann. Diese "Abstandsfähigkeit" habe auch wieder an Bedeutung gewonnen, sagt die Kommandeurin.

Mehr Personal, mehr Waffen für Weiden

Nach und nach soll laut einer Sprecherin der Personalstand des Bataillons wachsen, aber auch die Ausstattung mit den Panzerhaubitzen. Erst Ende Juni machte sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Weiden ein Bild vom Aufbau und der Ausstattung des Bataillons.

Das Artilleriebataillon 375 in Weiden gehört zur Panzergrenadierbrigade 37 "Freistaat Sachsen" mit Sitz in Frankenberg. In der Weidener Major-Radloff-Kaserne ist ein zweites Artilleriebataillon beheimatet. Das "131er" gehört zur zehnten Panzerdivision in Veitshöchheim und wird im Herbst der Panzerbrigade 12 Oberpfalz mit Sitz in Cham unterstellt.

Einige Umstrukturierungen stehen an

Die 700 Soldaten des Artilleriebataillons 131 werden in den kommenden Jahren Weiden verlassen und nach Oberviechtach umziehen. Das in Oberviechtach stationierte Panzergrenadierbataillon 122 wird voraussichtlich ab 2026 Teil der neuen "Litauenbrigade" der Bundeswehr, die zur Sicherung der NATO-Ostflanke und zur Abschreckung Russlands dauerhaft im Baltikum stationiert wird. Damit Oberviechtach Garnisonsstandort bleibt, zieht das Artilleriebataillon 131 aus Weiden in die Grenzlandkaserne um. Das neu aufgestellte Artilleriebataillon 375 bleibt in Weiden.

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